Laster landet in Gasthaus

JÜNKERATH. (fpl) In Jünkerath (Kreis Daun) ist am Dienstagabend ein Lastwagen mit angehängter Schießbude in ein Gasthaus gerast. Vier Menschen wurden verletzt, zwei von ihnen schwer.

Der Schreck sitzt den Gasthaus-Besuchern kurz nach dem Unfall noch in den Knochen: "Wir haben mit sieben Leuten am Fenster gesessen", berichtet eine junge Frau. "Da haben wir den LKW auf uns zu kommen sehen. Ich habe meine Schwester gerade noch weggerissen, die wusste gar nicht, wie ihr geschah. Sie ist jetzt im Krankenwagen und steht unter Schock."Beherzter Satz über die Theke

Dienstagabend, kurz vor 20 Uhr, am Jünkerather "Römerwall": Der Lastwagen, gesteuert von einem 49-jährigen Schausteller aus der Gemeinde im Oberen Kylltal, kracht mit Kühlerhaube und Vorderrad durch die Fensterscheibe, zertrümmert einen Teil des Mobiliars und wird erst von einem Stützpfeiler der Hauswand gestoppt. Der Fahrer und sein 13-jähriger Sohn erleiden bei dem Aufprall schwere Verletzungen, zwei junge Frauen im Gasthaus kommen mit einem Schock davon. Der Stützpfeiler und die Geistesgegenwart der Kneipenbesucher - einer rettete sich mit beherztem Sprung hinter die Theke - verhinderten erheblich Schlimmeres: "Das war schon heftig", sagt Nachbar und Unfallzeuge Wolfgang Gleich. "Wir waren gerade vom Einkaufen zurück und wollten noch etwas aus dem Auto holen. Da ist der erst in die Hecke rein und dann direkt gegenüber in die Kneipe."Beinahe-Kollision in der Ortsdurchfahrt

Ein Unfall mit Anlauf: Kurz zuvor war das Gespann bereits in der Ortsdurchfahrt auf die Gegenfahrbahn geraten. Eine Autofahrerin konnte laut Polizeibericht die drohende Kollision nur durch eine Vollbremsung verhindern. Wenige hundert Meter weiter bog das Gespann in den abschüssigen Römerwall ein, rammte dort zuerst ein Verkehrsschild, geriet dann auf die gegenüber liegende Straßenseite und rauschte durch einen Jägerzaun. Weiter ging die wilde Fahrt zurück auf die andere Fahrbahnseite, wo der Laster einen geparkten VW Polo ins Gebüsch drückte und dann in das Gasthaus raste. Die Freiwilligen Feuerwehren aus Stadtkyll und Jünkerath bargen die Verletzten und sicherten die Unfallstelle. Der Fahrer und sein Sohn wurden vom DRK ins Prümer Krankenhaus gebracht, die beiden jungen Frauen zur ambulanten Behandlung nach Gerolstein. Der ebenfalls am Unfallort eingetroffene Rettungshubschrauber Christoph 10 flog indessen ohne Patienten wieder zurück. Dem Unfallfahrer wurde eine Blutprobe entnommen, sein Führerschein ist vorerst beschlagnahmt. Laut Auskunft der Polizei besteht der Verdacht, dass der LKW-Fahrer alkoholisiert gefahren war. Zugmaschine und Anhänger wurden zwecks Gutachtens von der Polizei Prüm sichergestellt. Die Beamten schätzen den Sachschaden auf mindestens 30 000 Euro.

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