Lenin, Özdemir und der Papst

aus dem Häuschen : "Saugut", sagte Familienministerin Renate Schmidt - Wolfgang Schäuble hingegen: Sehr traurig sei der Film gewesen, "aber man geht ja ins Kino, um zu weinen". Schmidt und Schäuble zusammen vor der Leinwand, vielleicht sogar lauschig in der letzten Reihe?

Nein, nein, im Berliner Ost-Kino "International" wurde für Bundestagsabgeordnete eine spezielle Vorstellung des Kassenschlagers "Good bye, Lenin" gegeben.KEINE PRUNKFEIER: Sachsen-Anhalt hat jetzt auch eine Landesvertretung in Berlin. Gefeiert wurde das allerdings nur mit einer "Auftaktveranstaltung". Die CDU-Landesregierung wollte kein großes Tam-Tam, weil sie einst als Opposition den Prunkbau rügte. Dennoch befand sich sogar Bundespräsident Johannes Rau unter den Gästen. Nun fragen sich alle, wie man den ersten Mann im Staate noch toppen könnte, wenn die offizielle Eröffnung der Vertretung im Juni stattfindet - vielleicht kommt dann ja der Papst!?TYPISCH DEUTSCH: So könnte sie nach Ansicht der SPD heißen, die Imagekampagne, für die sich die Sozialdemokraten stark machen. Die Genossen wollen zur Vorbereitung auf die Fußball-WM 2006 die Werbetrommel für Deutschland rühren. Den Vorschlag machten sie im Tourismusausschuss, an dessen Sitzung auch Wirtschaftsminister Wolfgang Clement teilnahm. Der bedankte sich artig für den "guten Hinweis", was der Bedeutung des klassischen "ja, ja" gleichkommt. Eine solche Kampagne würde "richtiges Geld" kosten, gab Clement zu bedenken. Stimmt, spart man nämlich, werden auf einmal Smarties und kichernde Knallerbsen zum WM-Logo. Und da hat unser Land doch wirklich mehr zu bieten.HOCHZEITGLOCKEN : Cem Özdemir - wer war noch mal Cem Özdemir? Ein nach wie vor gern gefragter, grüner Ex-Spitzenpolitiker in Designer-Anzügen, der in der letzten Legislaturperiode über eine Bonusmeilen-Affäre und seine Nähe zu Rudolf Scharpings Lieblingslobbyisten Moritz Hunzinger stolperte. Özdemir hat nun die gebürtige Argentinierin Pia Castro, Radiomoderatorin des Berliner Senders Multikulti geheiratet. Die Glocken läuteten in Washington, womit wir beim Thema wären. Dort lebt Özdemir nämlich seit zwei Monaten - als Stipendiat des German Marshall Fund. Wohlgemerkt: als Stipendiat. Hagen Strauß

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort