Lieber Grillen auf der Terrasse als Essen im Restaurant

In der Gastronomie wird es wegen ausbleibender Gäste und Umsatzrückgänge zu einem Stellenabbau kommen. Davon ist Gereon Haumann, Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Rheinland-Pfalz, überzeugt.

Trier. (wie) Es werde ein schwieriges Jahr für Wirte und Hotelbesitzer, sagt Gereon Haumann. Der Präsident des Dehoga in Rheinland-Pfalz ist Chef des Familienhotels in Horath (Bernkastel-Wittlich). Unser Redakteur Bernd Wientjes sprach mit ihm.

Wie macht sich die Wirtschaftskrise in der rheinland-pfälzischen Gastronomie bemerkbar?

Haumann: Der Umsatz ist zwischen fünf und zehn Prozent zurückgegangen. Bei einigen Betrieben sind die Einbußen sogar noch höher. Andere, vor allem Hotels, profitieren davon, dass wieder mehr Urlaub in Deutschland gemacht wird. Tagungshotels verspüren allerdings einen deutlichen Einbruch.

Wie sieht es bei den Restaurants aus?

Haumann: Die merken die Krise am deutlichsten. Viele grillen lieber zu Hause mit dem Nachbarn als ins Restaurant essen zu gehen.

Bedeutet das, dass es zu Entlassungen kommen wird in der Gastronomie?

Haumann: Mittelfristig sind Arbeitsplätze in Gefahr. Und das nicht nur durch die Wirtschaftskrise, sondern auch durch die Tatsache, dass Deutschland eines der wenigen Länder in Europa ist, das für die Gastronomie den vollen Mehrwertsteuersatz verlangt. Für alle Lebensmittel werden sieben Prozent Mehrwertsteuer verlangt, für das Essen im Restaurant aber 19 Prozent. Ohne diese Entlastung wird es ein noch schwierigeres Jahr als es ohnehin schon werden wird.

Wird das Ausgehen teurer werden?

Haumann: Für Preiserhöhungen besteht absolut kein Spielraum. Das würde die Krise nur noch verschärfen.



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