Lili, igitt

"Wär' mein Leben ein andres geworden, wenn sie mich auf Natascha getauft...?" fragte Hildegard Knef mal in einem Chanson. Endlich kann die Frage beantwortet werden: Ja, es wäre anders verlaufen, und die amerikanische Kognitionsforscherin Amy Perfors sagt auch, warum: wegen der drei "A"s.

Kognitionsforschung, nebenbei bemerkt, beschäftigt sich mit Informationsaufnahme und -verarbeitung, und wenn sich eine(r) vorstellt, nimmt man den Namen auf, verarbeitet ihn und findet ihn entweder nett oder doof. Und mit einer Natascha würde man sich eher verabreden als mit Lili oder Iris. Oder mit Hilde. "I" und "E" klingen nicht sexy. "O"s und "U"s kommen besser, auch wenn sie ein Aas ist. Bei Männern ist das ganz anders, wie es ja zwischen Frauen und Männern immer ganz anders ist. Da hat ein Felix die besten Chancen (logischerweise auch, urrgh, Jungs, die Dennis und Kevin heißen). Die Udos, Hugos und Brunos dagegen schauen in den Mond. Mädels fliegen nur auf helle Vokale (egal, wie der Typ aussieht? Das hätten wir doch gern mal gewusst). Natürlich ist das alles wissenschaftlich untermauert, denn Miss Perfors arbeitet am Massachusetts Institute of Technology. Die haben viele Forschungsgelder zur Verfügung. Da bleibt zum Schluss wieder wohl nur Karl Kraus: "Psychoanalyse ist jene Krankheit, für deren Therapie sie sich hält." Und jetzt geh‘ ich mit Amanda in die Disco. Mal sehen, ob Hugo da ist. Bestimmt mit Lili. r.nolden@volksfreund.de

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