Lob, Tadel und Vorschläge

Von unserer Redakteurin INGE KREUTZ TRIER. Das Meinungsspektrum reicht von einer "guten Idee" bis zur "Katastrophe": Die Reaktionen der Trierer Uni-Studenten auf den neuen Vorstoß in Sachen Studiengebühren gehenweit auseinander. 500 Euro pro Student und Semester, später auch mehr, ein Stipendien- oder Kreditsystem für sozialen Ausgleich und die Bedingung, dass das Geld komplett den Universitäten zugute kommt - so soll die Studiengebühr aussehen, für die sich Deutschlands Hochschul-Rektoren gestern in Berlin mit großer Mehrheit ausgesprochen haben. "Man kann das schon verstehen", sagt Cindy S., die an der Trierer Uni Germanistik und Geschichte studiert. Sie erzählt von überfüllten Hörsälen und Schlachten um Plätze in Seminaren. "So wie es ist, kann es nicht weiter gehen." Wenn die Studiengebühren wirklich eingesetzt würden, um die Studienbedingungen zu verbessern, seien die Studenten schneller fertig, sagt sie. "Und dann könnte sich das sogar rechnen." "Ich begrüße diese Pläne und halte auch die Höhe für angemessen", sagt ein BWL-Student, der namentlich nicht genannt werden möchte. Er knüpft allerdings eine Forderung an Studiengebühren: stärkere Mitbestimmungsrechte der Studenten an den Unis. Auch Johannes Pfeifer sieht in Gebühren eine Chance, die eigene Position zu stärken: "Wenn ich für etwas bezahle, kann ich auch verlangen, dass es läuft", sagt der Politik- und VWL-Student. Dass sich so die Qualität der Lehre verbessern lässt, bezweifelt Pfeifer allerdings: Die zusätzlichen Gelder aus den Gebühren würden anderswo gekürzt, fürchtet er. Christine Gabriel, die ebenfalls Volkswirtschaft und Politik studiert, ist zwar "grundsätzlich" für Studiengebühren. Ihrer Meinung nach sollten sie aber erst fällig werden, wenn der Uni-Absolvent im Beruf steht. "Käme die Gebühr jetzt, müsste ich meine Eltern darum bitten, dass sie mir dieses Geld zusätzlich geben", sagt sie. "Mein Bruder studiert ebenfalls - das würde kritisch." "Jeder Euro zählt", meint auch Andreas Hillesheim. Der angehende Volkswirtschaftler hält es für schwierig, 500 Euro im Semester zusätzlich aufzubringen. "Wenn Bildung nicht mehr kostenlos ist, ist der erste Schritt in eine Elitegesellschaft getan." Helma Veerman findet es grundsätzlich falsch, bei Bildung zu geizen. "So sägt man den Ast ab, auf dem man sitzt." Werde der Plan der Hochschulrektoren umgesetzt, wisse sie nicht, ob sie weiter studieren könne, sagt die Germanistik- und Geschichtsstudentin. "Und ich denke, da bin ich nicht die Einzige."

500 Euro pro Student und Semester, später auch mehr, ein Stipendien- oder Kreditsystem für sozialen Ausgleich und die Bedingung, dass das Geld komplett den Universitäten zugute kommt - so soll die Studiengebühr aussehen, für die sich Deutschlands Hochschul-Rektoren gestern in Berlin mit großer Mehrheit ausgesprochen haben. "Man kann das schon verstehen", sagt Cindy S., die an der Trierer Uni Germanistik und Geschichte studiert. Sie erzählt von überfüllten Hörsälen und Schlachten um Plätze in Seminaren. "So wie es ist, kann es nicht weiter gehen." Wenn die Studiengebühren wirklich eingesetzt würden, um die Studienbedingungen zu verbessern, seien die Studenten schneller fertig, sagt sie. "Und dann könnte sich das sogar rechnen." "Ich begrüße diese Pläne und halte auch die Höhe für angemessen", sagt ein BWL-Student, der namentlich nicht genannt werden möchte. Er knüpft allerdings eine Forderung an Studiengebühren: stärkere Mitbestimmungsrechte der Studenten an den Unis. Auch Johannes Pfeifer sieht in Gebühren eine Chance, die eigene Position zu stärken: "Wenn ich für etwas bezahle, kann ich auch verlangen, dass es läuft", sagt der Politik- und VWL-Student. Dass sich so die Qualität der Lehre verbessern lässt, bezweifelt Pfeifer allerdings: Die zusätzlichen Gelder aus den Gebühren würden anderswo gekürzt, fürchtet er. Christine Gabriel, die ebenfalls Volkswirtschaft und Politik studiert, ist zwar "grundsätzlich" für Studiengebühren. Ihrer Meinung nach sollten sie aber erst fällig werden, wenn der Uni-Absolvent im Beruf steht. "Käme die Gebühr jetzt, müsste ich meine Eltern darum bitten, dass sie mir dieses Geld zusätzlich geben", sagt sie. "Mein Bruder studiert ebenfalls - das würde kritisch." "Jeder Euro zählt", meint auch Andreas Hillesheim. Der angehende Volkswirtschaftler hält es für schwierig, 500 Euro im Semester zusätzlich aufzubringen. "Wenn Bildung nicht mehr kostenlos ist, ist der erste Schritt in eine Elitegesellschaft getan." Helma Veerman findet es grundsätzlich falsch, bei Bildung zu geizen. "So sägt man den Ast ab, auf dem man sitzt." Werde der Plan der Hochschulrektoren umgesetzt, wisse sie nicht, ob sie weiter studieren könne, sagt die Germanistik- und Geschichtsstudentin. "Und ich denke, da bin ich nicht die Einzige."

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