Lücken-Füller

Der Geldsegen des Hochschulpaktes ist durchaus mehr als nur ein Tropfen auf den heißen Stein, auch wenn er die grundlegenden Probleme von Universitäten und Fachhochschulen nicht löst. Doch er bringt wenigstens teilweise Entspannung in so manche Hochschule, die in den letzten Jahren einem starken Bewerberandrang nur mit begrenzten Angeboten auffangen konnte.

Die Finanzspritze ermöglicht, gezielt Fächer mit Bewerberüberhang abzubauen und für Entlastung zu sorgen. Damit können Zulassungbeschränkungen, die an einigen Universitäten, wie etwa Mainz, in den letzten Jahren dramatisch zugenommen haben, zumindest gelockert werden. Gleichzeitig gilt es gerade für eher technisch ausgerichtete Universitäten und Fachhochschulen, die nicht gerade überlaufen sind, Schwerpunkte zu setzen oder auszubauen, um künftig in einem sich verschärfenden Wettbewerb bestehen zu können. Die Fachhochschule Trier nutzt das Geld, um mit neuen Fächern konsequent an ihrem Profil zu feilen. Zwar ist die Zahl der Studienanfänger im letzten Jahr bundesweit zurückgegangen, weil offenbar ein wieder zunehmendes Ausbildungsplatzangebot und bereits beschlossene Studiengebühren Abiturienten von der Alma mater fern halten Eine Folge davon: Der bereits deutlich unter dem internationalen Schnitt liegende Studentenanteil ist weiter gesunken. Allerdings werden geburtenstarke Jahrgänge und die verkürzte Schulzeit bis zum Abitur in vielen Bundesländern mit einem dann doppelten Abschluss-Jahrgang wieder für zunehmenden Andrang sorgen. Der Druck auf die Hochschulen wird also trotz zusätzlicher Studienplätze, die meist nur bereits vorhandenen Lücken füllen, nicht geringer. Der Hochschulpakt darf also keine Einmal-Aktion bleiben. j.winkler@volksfreund.de

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