Mach's gut, Charly

Die gute Nachricht zuerst: Charly Brown wird auch in der kommenden Saison in der Bundesliga auf Korbjagd gehen. Die schlechte aus Sicht vieler Trierer Fans: Er spielt künftig beim Konkurrenten Leverkusen. Was sich in den letzten Wochen andeutete, ist seit gestern Realität. Natürlich ist es immer bitter für einen Verein, wenn ein Leistungsträger - und in diesem Fall ausgerechnet der Publikumsliebling schlechthin - den Arbeitgeber wechselt. Aber so sind nun einmal die Gesetze im Profisport. Für Brown, der großen Anteil an den größten Trierer Erfolgen hatte, war bei dem im Umbruch befindlichen TBB-Team kein Platz mehr, weil er einen der Nicht-EU-Ausländerplätze belegt hätte, die in der neuen Mannschaft mit stärkeren Spielern besetzt werden. Und weil die Sache mit der Einbürgerung auf wackeligen Füßen stand, entschied sich Charly für einen Vereinswechsel. Die andere Frage ist, ob sich das Trierer Management nicht vehementer für seinen Verbleib hätte einsetzen müssen. Dass Brown trotz seiner 35 Jahre noch über enorme sportliche Qualitäten verfügt, zeigt alleine die Tatsache, dass er nun zu den Giants an den Rhein wechselt; dort holt man keine Spieler für die Bank. Viel wichtiger aber war Brown als Aushängeschild der TBB und absolute Identifikationsfigur für die (vor allem jungen) Fans. Sein Weggang ist also auf jeden Fall ein Verlust für den Basketball in der Region. Aber - und das ist eine andere Regel im Profisport - es zählt eben nur der Erfolg. Und nachdem sich das Trierer Team, das nur mit Ach und Krach den Liga-Erhalt geschafft hat, enorm verstärkt hat, träumt man in der Arena Trier wieder von Glanz und Gloria. Wenn die neue Mannschaft dafür sorgt, dass an der Mosel wieder rauschende Feste gefeiert werden, hat das Management alles richtig gemacht. Wenn nicht, wird den Verantwortlichen mit Sicherheit der Abgang Browns unter die Nase gehalten. In vier Monaten (am 20. Dezember) wird er sein Comeback in Trier geben, wenn er mit Leverkusen in die Arena kommt. Bis dahin gilt: Mach es gut, Charly. s.laemmle@volksfreund.de

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