Manager des Bischofs

Wenn es um die Frage der Finanzen und des Sparens geht, ist es bei der Kirche nicht anders als bei jedem "normalen" Arbeitgeber auch. Werden drastische Sparmaßnahmen und Strukturveränderungen verkündet, dann bricht erst einmal eine gewisse Hektik aus.

Es verbreiten sich Horror-Szenarien, alle haben Angst - manchmal ja auch, wie die Praxis zeigt, durchaus zu Recht. Beim Bistum Trier dürfte sich ein Jahr nach der Stunde der finanziellen Wahrheit mancher Sturm gelegt haben. Es scheint, als setze das Generalvikariat seine Neuordnungs- und Sparpläne vergleichsweise besonnen um. Zudem sorgt der "Apparat Kirche" mit seinen festgefügten Gemeindestrukturen schon dafür, dass manche radikalen Reformvorstellungen auf Normalmaß zurechtgestutzt werden. Aber die Manager des Bischofs wissen, dass sie weiter dafür sorgen müssen, dass die Arbeit der Kirche die finanziellen Realitäten nicht außer Acht lässt. "Wir sind in dieser Welt, aber nicht von dieser Welt", pflegt Generalvikar Holkenbrink gerne zu sagen. Aber die Gehälter der Mitarbeiter, die Heizung für die Pfarrhäuser, die Renovierung der Kirchen sind Dinge, die ganz profan mit weltlichen Geldmitteln finanziert werden müssen. Die temporäre Wiederbelebung bei der Kirchensteuer kommt den Sparkommissaren zupass, mildert sie doch manche Härten ab. Ein Ersatz für Strukturreformen kann sie nicht sein. Mancher Gläubige wird sich freilich wünschen, die Aufgeschlossenheit der katholischen Kirche für zeitgemäße Erkenntnisse wäre in anderen Bereichen ebenso ausgeprägt wie bei der Finanzwirtschaft. d.lintz@volksfreund.de

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