Mehr als nur Sprache

Mehr als nur Deutsch lernen, heißt demnächst die Devise für die ABC-Schützen im Land. Dass die Kinder keineswegs überfordert sind, wenn sie spielerisch mit Fremdsprachen konfrontiert werden, ist bei Pädagogen seit langem unstreitig und in verschiedenen Kindergarten-Projekten erfolgreich zu beobachten. Die Schüler wachsen in eine multikulturelle Welt hinein und können nur profitieren, wenn sie möglichst frühzeitig den Umgang mit fremden Sprachen lernen. So werden Verständigungsprobleme in einem zusammenwachsenden Europa angegangen, Sprachfähigkeiten ganz allgemein gefördert und nicht zuletzt Offenheit im Umgang mit anderen Kulturen vermittelt. Kurz: Es wird weit mehr als nur die Sprache weitergegeben. Die Landesregierung tut daher gut daran, die unverhofft frei werdenden Gelder im Bereich der Ganztagsschulen trotz großer Haushaltsprobleme nicht einfach zum Stopfen von Etatlöchern zu verwenden, sondern in Bildung und damit in die Zukunft zu investieren. Allerdings bleibt auch eine gewisse Skepsis aus den Erfahrungen mit der Fremdsprachenpraxis in den dritten und vierten Klassen. Dort wurde die Verpflichtung bereits vor fünf Jahren festgeschrieben. Doch verfügen viele Schulen erst jetzt über ausreichend weitergebildete Lehrer, um dem Anspruch auch in vollem Umfang zu genügen. Eine solch lange Anlaufphase sollte man sich diesmal ersparen. nachrichten.red@volksfreund.de

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