Mehr als Zahlen

Wer die reinen Daten zur Wirtschaftskraft in der Region Trier anschaut, sieht viele Zahlen und Tabellen. Doch erst beim Blick hinter die Ziffern wird sichtbar, was sonst verborgen bliebe. Dass die Kreise Bitburg-Prüm und Trier-Saarburg nicht da wären, wo sie nun sind - mit der Leistungsfähigkeit an der Spitze des Landes -, haben sie zwei der größten rheinland-pfälzischen Konversionsprojekten zu verdanken: dem Flugplatz Bitburg und dem Industriepark Region Trier. Ohne die kräftigen Finanzspritzen aus den Töpfen des Bundes, des Landes und der Gebietskörperschaften wären Gewerbegebiete nicht ausgewiesen, Betriebe nicht angesiedelt und Arbeitsplätze nicht geschaffen worden. Nicht jede Investition in Flächen und Straßen auf dem flachen Acker war und ist dabei sinnvoll, doch Pleiten schärfen den Blick fürs Wesentliche, auch in den Wirtschaftsförderungs-Abteilungen. Denn eines machen die Zahlen der Statistiker auch deutlich. Die Region Trier hat sich in den vergangenen zehn Jahren zwar vorwärts bewegt, doch langsamer als ihre Nachbarn. Ihre eigene Dynamik jenseits von Zuschüssen und Konversionsprojekten lässt zu wünschen übrig, was nicht allein mit ländlicher Prägung und Strukturschwäche entschuldigt werden kann. Zu häufig ist die eigene Gemarkung auch eine Grenze in den Köpfen, Betriebe auf heimischem Territorium zu halten. Die Kreise Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich gehen einen anderen, richtigen Weg. Auch wenn Bernkastel-Wittlich noch nicht nicht vom Erfolg des interkommunalen Gewerbegebietes profitiert und die Stadt Trier rein rechnerisch sogar darunter leidet, geht es darum, überhaupt Arbeitsplätze zu schaffen. Projekte dieser Art sollten Schule machen - über kommunale und nationale Grenzen hinweg. Schade nur, wenn sie seit Jahren in Schubladen schlummern wie das Projekt an der B 51 bei Helenenberg. s.schwadorf@volksfreund.de

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