Mehr ist noch nicht genug

Es kommen wieder mehr Kinder auf die Welt, trotzdem werden die Deutschen immer weniger. Die Bevölkerungszahl schrumpfte im vergangenen Jahr um fast 100 000 und das trotz Baby-Booms. Der Grund: Es sterben mehr Menschen, als Kinder geboren werden.

Trier/Berlin. (wie) Aussterben werden die Deutschen noch nicht - dank Familienministerin Ursula von der Leyen. Mit dem Elterngeld für jedes Neugeborene hat sie es geschafft, dass wieder mehr Kinder in Deutschland auf die Welt kommen. 685 000 Kinder wurden 2007 in Deutschland geboren, 12 000 mehr als im Jahr zuvor. Eigentlich ein Grund zum Jubeln. Trotzdem gibt es unterm Strich nicht mehr Deutsche. Denn gleichzeitig stieg die Zahl der Sterbefälle auf 827 000 (plus 0,7 Prozent). Das bedeutet: Im vergangenen Jahr sind 142 000 Menschen mehr gestorben als geboren wurden. Dieses Defizit konnte auch nicht durch mehr Zuwanderer ausgeglichen werden. In Rheinland-Pfalz sieht es nicht besser aus. Obwohl zwischen Rhein und Mosel überdurchschnittlich viele Kinder geboren wurden. 32 536 Babys erblickten 2007 das Licht der Welt, 781 oder 2,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bundesweit stieg die Zahl der Geburten lediglich um 1,8 Prozent. Doch auch die Rheinland-Pfälzer werden trotz des Babybooms nicht mehr, weil immer mehr (42 165) sterben: 192 (0,5 Prozent) mehr als 2006. Ein Trend der schon seit Jahren anhält. Den Grund dafür sehen die Statistiker in der wachsenden Zahl älterer Menschen, die eben ein höheres Sterberisiko haben. Daran werde sich auch in den nächsten Jahren nichts ändern, daher werden auch zukünftig mehr Menschen sterben als geboren werden. Auch die Zahl der Zuwanderer kann das Bevölkerungsdefizit nicht ausgleichen. 95 169 Personen zogen im vergangenen Jahr nach Rheinland-Pfalz, gleichzeitig zogen aber 92 803 weg, ein Plus von 2366. Selbst Vorzeigekreise wie Trier-Saarburg mit einer Geburtensteigerung von 6,6 Prozent und einem Bevölkerungsplus von 2,8 Prozent können den Trend nicht umkehren. In keinen anderen Landkreis im Land ist die Bevölkerungszahl derart gewachsen wie in Trier-Saarburg. Obwohl auch dort die Zahl der Gestorbenen um 2,4 Prozent gestiegen ist, wuchs die Zahl der Trier-Saarburger um 744 auf 141 000. Zum Vergleich: Im Kreis Bernkastel-Wittlich ging die Einwohnerzahl um 423 zurück, in Trier um 369. In keinem anderen Kreis dürften auch so viele Luxemburger leben wie in Trier-Saarburg: Knapp 1400 Bürger aus dem Ländchen wurden Ende 2007 gezählt.

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