Jäger Mehr Jäger, aber weniger Abschüsse

Berlin/Dortmund · Wildschwein-Abschüsse sind zurückgegangen. Die Zahl soll angesichts der drohenden Afrikanischen Schweinepest wieder steigen. Die Jäger richten dazu einen Appell an die Bürger.

Die Zahl der Jäger ist in Deutschland auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Die Schar der Jäger vergrößerte sich zuletzt um 2000 auf 384 000. Seit der Wiedervereinigung stieg die Jägerschaft damit fast um ein Viertel (23,3 Prozent). Die meisten Jagdscheininhaber kommen zwar mit 91 000 aus Nordrhein-Westfalen. Pro Kopf gerechnet leben die meisten Jäger aber in dünner besiedelten Bundesländern in Nord- und Ostdeutschland.

Die Abschusszahlen sanken dagegen leicht. In der vergangenen Jagdsaison 2016/17 erlegten Jäger 2,635 Millionen Tiere aus Schalen- und Raubwildbeständen, also unter anderem Wildschweine, Rehe, Füchse und Waschbären. Das sind 18 000 Tiere weniger als in der Vorsaison. Im langjährigen Mittel steigen die Abschusszahlen aber, wie der Deutsche Jagdverband in Berlin mitteilte.

Vor allem bei Wildschweinen ist wegen der drohenden Afrikanischen Schweinepest und des milden Winters wieder mit steigenden Abschusszahlen zu rechnen. Die Jagdstrecke sank zuletzt um
20 000 auf rund 590 000 Tiere. Der Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen appellierte, Reste von Wurstbroten mit Rohwurst oder Fleisch nicht in der Natur oder auf Kompostern zu entsorgen. Es bestehe Ansteckungsgefahr für Wildschweine. In dem Bundesland werden nach aufgehobenen Jagdbeschränkungen aktuell schon wieder mehr Wildschweine geschossen.

(dpa)
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