Mehr Rastplätze für Brummis

An den Autobahnen in Deutschland ist die Hölle los: Wenn LKW-Fahrer wegen der gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten Rast machen müssen, wissen sie oft nicht, wohin mit ihrem tonnenschweren Gefährt. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee verspricht nun, für Abhilfe zu sorgen.

Berlin. Die Zahl der Laster wächst, Parkplätze an Autobahnen sind aber zugleich Mangelware, die Standspur und die Zufahrt zum Rastplatz werden deshalb immer häufiger blockiert. Gerade in der Dunkelheit ist die Unfallgefahr durch unbeleuchtet abgestellte LKW erheblich. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) verspricht jetzt ein Ende des Chaos: Der Bau von mindestens 11 000 neuen LKW-Parkplätzen bis 2012 an den deutschen Autobahnen sei endgültig gesichert, so der Minister gegenüber unserer Zeitung.

Die Finanzierung steht, mit den am meisten betroffenen Bundesländern wurden in den vergangenen Wochen entsprechende Verpflichtungen über das Vorhaben unterzeichnet. "Damit erhöhen wir die Kapazität an den Rastanlagen entlang der Autobahnen innerhalb von fünf Jahren um 40 Prozent", so Tiefensee. Denn dass das Problem gravierend ist, ist lange bekannt: Bereits Ende 2007 hatte Tiefensee im Bundesverkehrsministerium eine "Projektgruppe Autobahnplätze für LKW" ins Leben gerufen; im März 2008 gab es dann eine Erhebung, die zu dem Ergebnis kam, dass 14 000 Parkplätze bundesweit fehlen.

Daraufhin wurde das entsprechende Ausbauprogramm im Rahmen des "Masterplans Güterverkehr und Logistik" beschleunigt, so dass bis Ende dieses Jahres bereits 3000 neue Abstellmöglichkeiten für LKW gebaut sein werden. Bis Ende 2010 kommen noch mal 3900 dazu, bis 2012 soll dann die Zielmarke von mindestens 11 000 erreicht sein. "Schneller geht es nicht, weil es die Planungen nicht zulassen", so der Minister.

Geld kommt aus den Konjunkturpaketen



Die Kosten übernimmt der Bund: Allein in diesem und im nächsten Jahr stehen alles in allem 200 Millionen Euro für den Neu- und Ausbau der Rastanlagen zur Verfügung, davon kommen 130 Millionen Euro aus den Konjunkturpaketen. Nach Abschluss wird die Zahl der LKW-Parkplätze an den Autobahnen dann rund 40 000 betragen statt wie bisher 28 500.

Das Problem ist vor allem eines in den westlichen Bundesländern, heißt es im Verkehrsministerium. Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sind daher Hauptprofiteuere des Parkplatzbaus, da dort der Nachholbedarf besonders groß ist. Zugleich werden derzeit in verschiedenen Bundesländern Pilotprojekte mit telematischen Systemen durchgeführt, über die dem LKW-Fahrer vor der Einfahrt in die Rastanlage jeweils die Zahl der freien Parkplätze angezeigt wird. Bund und Ländern, so Tiefensee, gehe es darum, "die Arbeitsbedingungen der LKW-Fahrer und damit auch die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu verbessern".

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