Millionenprojekt Bitburg Airport: Luxemburgische Planungsfirma pleite

Bitburg · Der Planer des Millionenprojekts Bitburg Airport hat offenbar finanzielle Probleme: Seine Flughafenentwicklungsfirma ist insolvent und auch drei Landkreise warten noch auf ihr Geld. Wie es in Bitburg weitergeht, ist offen.

 Flugplatz Bitburg.

Flugplatz Bitburg.

Foto: Archiv/Uwe Hentschel

Ein internationales Drehkreuz wollte er aus dem Bitburger Flugplatz machen, 2000 Arbeitsplätze schaffen und rund 400 Millionen Euro investieren. Daraus wurde nichts. Stattdessen scheint der luxemburgische Projektentwickler Frank Lamparski nun in finanziellen Schwierigkeiten zu stecken. Nach Informationen von Creditreform Luxemburg hat Lamparskis Flugplatzentwicklungsfirma "International Airport Development" Ende September Insolvenz angemeldet. Und auch die drei Landkreise Bernkastel-Wittlich, Trier-Saarburg und Vulkaneifel, von denen Lamparski 2010 rund 40 Prozent der Anteile an der Flugplatz Bitburg GmbH übernommen hatte, warten noch auf die fällige vierte von fünf Ratenzahlungen (Gesamtkosten: 154.000 Euro).
Dabei hatte Lamparski, der weder telefonisch noch per Mail zu erreichen ist, noch im Spätsommer verkündet, an seinen Flughafenplänen festzuhalten - obwohl sein Ultimatum an Ostern abgelaufen war, ohne dass er Investoren gefunden hätte und obwohl die Politik längst andere Ziele verfolgt. Bund, Land und die betroffenen Südeifel-Kommunen haben sich darauf geeinigt, das Areal in einen Energie- und Gewerbepark zu verwandeln.Allein: Sie können es nicht. Denn der Luxemburger kann dies mit seinen Anteilen an der Flugplatz GmbH verhindern. Deren Geschäftsführer Günter Krahé wusste bis zur Volksfreund-Anfrage nichts von der Firmeninsolvenz. Wie sich Lamparskis Lage für die GmbH auswirkt, ist ungewiss. Inzwischen spricht einiges dafür, dass die Strategie von Bund, Land und Kommunen aufgehen könnte: Statt zu versuchen, Lamparski aus der GmbH herauszuklagen, warten sie einfach ab, bis ihm die jährlichen Verluste des Flugplatzes zu viel werden und er freiwillig geht. Der Bund bietet einen Teil des Flugplatzgeländes derzeit bei einer Immobilienmesse in München zum Kauf an.

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