Misshandeltes Baby: Obduktion soll genaue Todesursache klären

Trier/Bitburg · Die Leiche des zehn Monate alten Säuglings aus der Eifel, der am Samstag wegen schwerer Verletzungen in einer Klinik gestorben war, wird heute obduziert. Die Eltern stehen im Verdacht, das Kind misshandelt zu haben.

(neb) Zwei Monate lang hat er mit dem Tod gerungen, sein Leben hing allein von den Maschinen ab, an die er angeschlossen war. Doch die Verletzungen des inzwischen zehn Monate alten Jungen aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm, der Anfang September von seinen Eltern mit Knochenbrüchen und Hämatomen am Kopf ins Wittlicher Krankenhaus gebracht worden war (der TV berichtete), waren zu schwer: Wie die Staatsanwaltschaft Trier am Dienstag mitteilte, ist der Sohn eines amerikanischen Ehepaars am Samstag an den Folgen seiner Hirnverletzungen im Brüderkrankenhaus Trier gestorben. Die genaue Todesursache soll durch eine Obduktion geklärt werden, die am heutigen Mittwoch vorgenommen wird. Staatsanwaltschaft und Polizei gehen davon aus, dass das Baby von seinen Eltern, einem auf der Airbase Spangdahlem stationierten Soldaten und seiner Ehefrau, misshandelt worden ist. „Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass das Kind über einen längeren Zeitraum gequält wurde“, sagt Oberstaatsanwalt Ingo Hromada. Die Ärzte haben bei dem Jungen mehrere Brüche verschiedenen Alters festgestellt. Während der Vater als US-Soldat der amerikanischen Militärgerichtsbarkeit unterliegt und damit von den deutschen Strafverfolgungsbehörden nicht belangt werden kann, sitzt die 22 Jahre alte Mutter seit dem 3. September in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf gemeinschaftlichen Totschlag. Bislang hat sich die Beschuldigte konkret noch nicht zu den Vorwürfen geäußert, allerdings hat ihre Verteidigerin laut Oberstaatsanwalt Hromada eine baldige Stellungnahme der jungen Frau angekündigt.

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