Universität Trier Mit einer List kam Trier vor 50 Jahren zur Uni

Mainz/Trier/Kaiserslautern · Land feiert Gründung und belebt alte Geschichten.

(flor) Trier im Jahr 1969: Mehr Schüler schlossen ihr Abitur ab, mussten zum Studium aber nach Mainz oder Frankfurt ziehen, da es an einer regionalen Uni fehlte. Weil immer mehr Schulen entstanden, fehlte es zugleich an Lehrern, die Rheinland-Pfalz händeringend ausbilden musste. Das Problem: Da Trier und Kaiserslautern auf eine eigene Uni pochten, drohte ein zweiter Standort im Land nach Mainz zu scheitern. Dann kam dem damaligen CDU-Kultusminister Bernhard Vogel die rettende Idee, die er bei der Feier zum 50. Geburtstag beider Unis in Mainz gar eine „List“ nannte. „Auf einer Frankreich-Reise traf ich eine Doppel-Universität von Orléans und Tour. Beide lagen gut 100 Kilometer auseinander. Ich dachte: So könnte es gelingen, die Zustimmung der Pfälzer und Trierer zu bekommen.“

Es glückte. Bereits 1970 entstand die Doppel-Uni Trier-Kaiserslautern. Fünf Jahre später waren beide Unis eigenständig. Wo in Trier 356 Studenten begannen, sind es inzwischen mehr als 12 500. Die Uni habe ihren Platz in der Welt gefunden, freute sich Uni-Präsident Michael Jäckel. Nicht aller Anfang sei aber leicht gewesen, erinnerte er bei der Festveranstaltung an den Ausbau der Bibliothek, über die Ex-Ministerpräsident Helmut Kohl mal gesagt habe: „Ist das eine Lehr- oder eine Leerbücherei?“ Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) nannte die Unis „Aushängeschilder“, die nicht mehr wegzudenken seien und weiter ihre Profile schärften.

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