Mit Marke oder doch besser ohne?

Gransdorf · Alfred Jung aus Gransdorf (Eifelkreis Bitburg-Prüm) ist verwirrt. Keiner wisse wirklich, ob nun Porto für die Rücksendung der Zensusbögen zu zahlen ist oder nicht, sagt er.


Vonseiten des Statistischen Landesamts heißt es: "Der Rückumschlag muss von Ihnen frankiert werden." Also klebte Monika Jung pflichtbewusst eine Marke im Wert von 1,45 Euro auf den Umschlag. "In der Post haben wir dann aber erfahren, dass wir das angeblich gar nicht müssen." Denn in einem zweidimensionalen Code, der oberhalb der Rücksende-Adresse aufgedruckt ist, und der Bezeichnung Responseplus sei das Porto bereits enthalten. "So hat es zumindest die Poststelle in Bitburg gesagt."
Post-Pressesprecher Heinz-Jürgen Thomeczek weist das zurück. "Wir haben alle Mitarbeiter darauf hingewiesen, dass die Zensus-Umschläge frankiert werden müssen." Der Aufdruck Responseplus sei nur ein Code, der bei der Abrechnung helfe. Werde der Brief nicht freigemacht, behalte sich die Post vor, "mit Schadenersatzforderungen an die Beteiligten zu gehen". Doch warum müssen die Unterlagen ausgerechnet in einem teuren Din-A4-Umschlag zurückgeschickt werden? "Es sind Millionen Berichtspflichtige", sagt die Post. "Wenn jeder einen eigenen Umschlag wählt, haben wir gigantische Probleme, alle auszuwerten." Denn dann könnten die Briefe nicht maschinell geöffnet werden, und der Personalaufwand wäre unverhältnismäßig höher.
Viele Bürger ärgern sich dennoch darüber, dass sie an der Erhebung teilnehmen und dann auch noch zahlen müssen. "Der Staat kann nicht annehmen, dass jeder Bürger die Möglichkeit hat, den Fragebogen online zu erledigen", empört sich ein Bürger aus dem Vulkaneifelkreis, der nicht genannt werden möchte. "Ich warte nur noch darauf, dass irgendwann auch die Wahlbriefe mit einem Porto versehen werden müssen!" hsc

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