Mit mehr Optimismus in die Zukunft

TRIER. (wie) Trotz aller Belastungen, einer Steuerreform, die geringer ausfällt als erwartet und düsterer Aussichten auf dem Arbeitsmarkt: Die Deutschen gehen optimistisch ins neue Jahr. Laut Zukunftsforscher Matthias Horx besteht auch kein Grund für Schwarzmalerei.

Schluss mit Jammern und optimistisch in die Zukunft schauen - das fordert Zukunftsforscher Matthias Horx im TV -Interview. "Das größte Problem, das wir derzeit haben, ist der ans Depressive grenzende Pessimismus", klagt der Inhaber des Zukunftsinstituts. Es müssten mehr Leute daran glauben, dass die Zukunft besser werde. Doch die Zukunftsangst wird immer größer. Die Angst, die Wirtschaftslage könnte sich weiter verschlechtern, das tägliche Leben immer teurer werden und die Zahl der Arbeitslosen noch höher klettern, prägt die Zukunftsaussichten - besagt eine Umfrage über die Ängste der Deutschen. Hinzu kommt die Furcht vor Anschlägen. Was aber die Aussichten für 2004 betrifft, sieht es anders aus: Mehr als die Hälfte der Befragten nimmt laut Forschungsgruppe Wahlen an, dass das kommende Jahr eher besser wird. Nur 32 Prozent gehen pessimistisch ins neue Jahr. Indes rechnet vierte Firma mit Stellen-Abbau im ersten Quartal. Nur 16 Prozent der Arbeitgeber wollen neue Mitarbeiter einstellen. Und nur jedes fünfte Unternehmen glaubt an den wirtschaftlichen Aufschwung. Allenfalls eine leichte Erholung sei möglich, prognostizieren die Wirtschaftsforscher. Kein Wunder also, dass ein Hauptwunsch der Deutschen fürs neue Jahr ein sicherer Arbeitsplatz ist: 65 Prozent gaben dies in einer Umfrage an. Steuern, Arbeitsmarkt, Gesundheit, Rente - vieles wird sich ab Januar ändern. Und diese Reformen machen den Deutschen trotz allem Optimismus anscheinend Sorgen, fand das Institut Emnid heraus. Vor allem Rentner fürchten finanzielle Einbußen, dagegen glauben viele Familien an eine Verbesserung der eigenen Haushaltslage. Die Deutschen sollten endlich positiver denken, fordert Matthias Horx. "Jammern zahlt sich leider hierzulande aus. Wir sind eine panisch-hysterische Kultur, in der nur negative Zuspitzungen Aufmerksamkeit erregt." Statt zu resignieren, sollten sich die Deutschen aufrappeln, "um weiter zu kommen."

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