Mit Vollgas aus der Kurve

Seit der Trierische Volksfreund Mitte Januar erstmals über Auffälligkeiten berichtete, befasst sich die Landespolitik intensiv mit dem Projekt "Nürburgring 2009". Während die Aufarbeitung der Geschehnisse und Versäumnisse läuft, bemüht sich die Landesregierung zu retten, was zu retten ist.

Mainz. (fcg) Das neue Freizeit- und Geschäftszentrum in der Eifel hat statt der veranschlagten 215 mehr als 300 Millionen Euro gekostet. Das Projekt sollte zum Großteil von privaten Investoren finanziert werden und nur zu 20 Prozent vom Land. Tatsächlich haftet der Steuerzahler für mehr als 90 Prozent der Investitionen. "Dem Investor, der nur Kredite sammelte, ging bereits Ende 2008 das Geld aus, und das Land griff ihm über landeseigene Banken mit mehr als 85 Millionen Euro unter die Arme", kritisiert der Steuerzahlerbund.

Der Versuch, die neuen Ring-Immobilien zu verkaufen und 50 Millionen Euro einzunehmen, scheiterte im Juli. Als kein Geld der offenbar windigen Geschäftspartner kam, trat Finanzminister Ingolf Deubel (SPD) zurück. Die Landesregierung hat die Unternehmensberater Ernst & Young beauftragt, ein Konzept zu entwickeln, um das Projekt in geordnete Bahnen zu lenken. "Der Aufsichtsrat ist dabei, gründlich zu prüfen und die nötigen Schritte einzuleiten, damit das Projekt ein Erfolg wird - auch für die Steuerzahler", sagt Deubel-Nachfolger Carsten Kühl.

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