Moselaufstieg endgültig vor dem Aus

MAINZ. (win/jp) Es ist die letzte Chance, Straßenprojekte auf den Weg zu bringen: Am 31. März verhandelt der Verkehrsausschuss des Bundestages die rheinland-pfälzischen Projekte des Bundesverkehrswegeplans. Der Moselaufstieg steht dabei vor dem Aus.

Leere Kassen und Ausfälle der LKW-Maut setzen hinter viele Investitionen große Fragezeichen. Um so heftiger wird derzeit um den Vorrang von Projekten im Verkehrswegeplan gekämpft, der bis 2015 als Fibel der Straßenbauer gilt - wenn es denn überhaupt das notwendige Geld dafür gibt. Mit fünf Änderungsanträgen will der Trierer CDU-Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster erreichen, dass der Ausschuss doch noch den Moselaufstieg von Konz zur A 64, die Meulenwald-Autobahn (Nordumfahrung Trier) und die Ortsumgehung Ayl bei Saarburg in den entscheidenden "vordringlichen Bedarf” eingruppiert. Doch Kaster weiß, dass die Aussicht auf Unterstützung im Regierungslager gering ist, wie er gegenüber dem TV einräumt. Er fordert Unterstützung von Ministerpräsident Kurt Beck und SPD-Bundestagsabgeordneter Karl Diller (Hermeskeil), dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesfinanzministerium. Das Mainzer Verkehrsministerium ist für den "strukturpolitisch sinnvollen” Moselaufstieg, rechnet jedoch nicht mit einer höheren Einstufung. "Wir können nicht Wünsche in den Plan aufnehmen und genau wissen, dass sie nicht zu finanzieren sind”, sagt Diller. Mit oberster Priorität sei der Lückenschluss der A 1 zwischen Daun und Blankenheim, das Projekt B 50 neu mit dem Hochmoselübergang und die Umgehung Konz-Könen festgeschrieben. "Wer anderes aufnehmen will, muss davon etwas herauswerfen”, so Diller. Den gleichen Tenor bekam Kaster auch im Verkehrsministerium zu hören. Diller will sich allerdings dafür einsetzen, dass die Nordumfahrung Trier zumindest teilweise geplant werden kann. Ansonsten müsse man sich darauf konzentrieren, um den Lückenschluss der A 1 zu kämpfen. Ein anderes verkehrspolitisches Dauerthema entzweit derweil die Kreise Bitburg-Prüm und Trier-Saarburg: Der Kreistag Bitburg-Prüm hatte sich in einer Resolution für die Sperrung der B 51 zwischen der A 60 bei Bitburg und der Abfahrt Trier-Sirzenich auf die A 64 für den LKW-Transitverkehr über 3,5 Tonnen ausgesprochen. Der Kreistag Trier-Saarburg ist nun der Aufforderung, sich dieser Resolution anzuschließen, nicht nachgekommen: Wegen der befürchteten Verlagerung des LKW-Verkehrs ins Moseltal sprach sich das Gremium gegen eine Sperrung der B 51 aus und forderte zugleich, den Moselaufstieg wieder in den "vordringlichen Bedarf" einzustufen.

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