Mutti tobt, und der Finanzminister kann einem wirklich leidtun

Ist dasSondervermögen mit den Einheits-Schulden - "Erb-lastentilgungsfonds" genannt - nun getilgt oder nicht? Bundeskanzlerin Angela Merkel behauptete dies im Bundestag.

Nachdem die FDP ihr in dieser Woche vorgeworfen hat, die Unwahrheit zu sagen, wird im Kanzleramt inzwischen eingeräumt, dass Merkels Darstellung wohl "unvollständig" gewesen sei. In der Morgenrunde der Regierungszentrale soll Merkel daher ziemlich ungehalten darüber gewesen sein, dass sie offenbar nicht richtig informiert wurde. "Mutti tobt!", hieß es anschließend auf den Parlamentsfluren.

Geld her! Bundesfinanzminister Peer Steinbrück kann einem in diesen Tagen schon etwas leidtun. Als Sanierer gestartet, ist er jetzt als Theo Waigel der Zweite gelandet. Beziehungsweise: Steinbrück muss ja noch mehr Schulden machen als damals Waigel. Im Bundestag konnte man in dieser Woche sehen, dass Steinbrück offenbar alles tut, um an frisches Geld zu kommen. Als es um die eigentlich immer unzureichende Entwicklungshilfe ging, versicherte er sich dezent seiner stillen Reserven. Aus der Innentasche seines Sakkos zog der Finanzminister einen Lottoschein heraus. 35 Millionen sind ja im Jackpot, und offenbar versucht nun auch der Kassenwart sein Glück. Verdienen tut er sowieso - der Staat kassiert beim Glücksspiel kräftig mit.

Auchin der ehemaligen DDR gab es schon den Euro. Gab es nicht? Doch, gab es. Zumindest, wenn man dem CSU-Sozialpolitiker Max Straubinger glaubt. Ob er an den gesetzlichen Mindestlohn der ehemaligen DDR gedacht habe, fuhr Straubinger kürzlich im Bundestag Gregor Gysi an, nachdem der heftig für einen Mindestlohn geworben hatte. Die Union applaudierte, die Linke lachte mit Verzögerung. Aus dem Plenarsaal bekam Straubinger dann zugerufen, wie hoch denn der DDR-Mindestlohn gewesen sei. Nach etwas Bedenkzeit antwortete der Bayer: "Er lag bei ungefähr drei Euro-Ostmark".

Immer,wenn es auf die Bundestagswahl zugeht - glaubt jedenfalls die Linke - debattiert der Bundestag das Thema "Regional- und Minderheitssprachen" in Deutschland. So geschehen am Donnerstagabend. Da mühten sich die Redner in Platt, Sorbisch und was es sonst noch so gibt zu sprechen. Viel wurde gelacht, offenbar aber wenig verstanden. Bei den meisten klang es trotzdem ziemlich flüssig, aus gutem Grund: "Das ist meine erste Rede in Platt. Ich habe sechs Stunden geübt", räumte FDP-Mann Michael Goldmann ein. Anderen wird es ebenso ergangen sein.

Nicht nurTom Cruise, sondern auch CSU-Generalsekretär Karl-Theodor zu Guttenberg war in Berlin bei der Filmpremiere der "Operation Walküre - das Stauffenberg-Attentat." Aus familiären Gründen. Denn Franz Ludwig Schenk Graf von Stauffenberg, der dritte Sohn des Hitler-Attentäters Claus Schenk Graf von Stauffenberg, ist mit einer Schwester des Vaters von Karl-Theodor zu Guttenberg, des Dirigenten Enoch zu Guttenberg, verheiratet. Verstanden? "Ich bin von dem Film durchaus angetan", ließ zu Guttenberg jedenfalls danach wissen.

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