Nationalparkpläne nehmen Form an - Gegner protestieren lauter denn je

Mainz/Züsch · Das Geheimnis, wo die Grenzen des geplanten Nationalparks im Hochwald verlaufen sollen, will Umweltministerin Ulrike Höfken am Mittwoch lüften. Doch je konkreter die Pläne werden, desto vehementer wird der Protest in der Region.

Mainz/Züsch. Für die rot-grüne Landesregierung ist der im Hunsrück geplante Nationalpark ein Lieblingsprojekt und für die Region - so sieht es jedenfalls die Mehrheit der befragten Kommunalpolitiker - eine Chance. Während die Pläne für den Park konkreter werden, trommeln seine Gegner wilder denn je. Am Mittwoch wird Umweltministerin Ulrike Höfken (Bündnis90/Die Grünen) in Züsch (Kreis Trier-Saarburg) vorstellen, wo genau die Grenzen des Nationalparks verlaufen sollen. Denn nach einem Jahr der Dialoge mit Bürgern, Unternehmen und Verbänden ist die Regierung nun damit beschäftigt, ein konkretes Konzept zu erstellen.
Derweil hagelt es Protest. Ursache dafür sind Ängste um die Zukunft der kriselnden Holz- und Sägeindustrie. Aber auch die Sorge, der Wald könne zum Wandern, Pilze sammeln oder Radfahren nicht mehr genutzt werden. Der Verein "Ja zur Natur - Nein zum Nationalpark" wehrt sich mit einer Unterschriften-Aktion und ruft Bürger dazu auf, über den Nationalpark abzustimmen. Die Landes-CDU hatte über einen Antrag im Landtag vergeblich versucht, den Park zu verhindern. Zwar ändern die CDU-Landräte vor Ort deshalb nicht ihre Meinung - Gregor Eibes (Bernkastel-Wittlich) war gegen den Park, die drei anderen dafür - doch fordert die CDU im Kreis Birkenfeld nun eine Bürgerbefragung. Auch dem Trier-Saarburger Landrat Günther Schartz geht die Bürgerbeteiligung nicht weit genug. Vorher müsse jedoch das Gesamtkonzept auf den Tisch.
Höfken sagt: "Die Bevölkerung wird irregeführt." Es werde vermittelt, man könne über Waldschutzflächen abstimmen. Doch gebe es Verpflichtungen: "Wir werden ohnehin zehn Prozent des Waldes aus der Nutzung nehmen - und zwar mit oder ohne Nationalpark", sagt Höfken.
Nur ein bis zwei Prozent des regional verarbeiteten Holzes stammten aus dem Gebiet des Nationalparks, in dem Wandern oder Radfahren genauso erlaubt sei, wie Pilze sammeln. "Die Gegner schüren unnötige Ängste", sagt Höfken.
Das fertige Konzept soll am 26. September vorgestellt werden. Dann wird es erneut den regionalen Parlamenten vorgelegt.

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