Netter Spaß, ernst gemeint

Die Wirtschaft lebt vom Wettbewerb, ebenso die Politik. Das ist gut so, denn nur wer weiß, wo er im Vergleich zu anderen steht, kann sich vernünftig orientieren. Das "Ranking" der Bundesländer, das anhand vielfältiger Indikatoren den jeweiligen wirtschaftlichen Standpunkt eines Landes beschreibt, befriedigt jedenfalls nicht nur sportliche Instinkte; es kann auch Ansporn sein.

Wie stets im Leben wird mit einer Untersuchung zufrieden sein, wer vorne liegt und siegreich ist. Umgekehrt hegen jene Zweifel an der Methodik, die sich am Ende der Tabelle wiederfinden. Wie dem auch sei: Das Bundesland Bayern ist Spitze in Deutschland - und droht den Sonnenplatz an Hessen zu verlieren. Sagt jedenfalls die Studie der Missionare von der "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft", die mit viel Eifer (und viel Geld) das Land aus der Reformstarre holen wollen. Richtig freuen darf sich das Saarland, dessen dynamischen Spitzenplatz wohl niemand erwartet hat. Ein Beweis, allen Mäkeleien der SPD zum Trotz, dass Ministerpräsident Müller auf dem richtigen Weg ist. Bedenklich das schwache Abschneiden des größten Bundeslandes NRW, das eigentlich Lokomotive der Nation sein sollte. Auch die schlechte Platzierung der neuen Länder gibt Anlass zum Nachdenken (und Handeln). Alles in allem ist die Studie ein netter Spaß - der allerdings ernst genommen werden sollte. nachrichten.red@volksfreund.de

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