Neue Gebete und Gesänge - Größer und moderner: Das Gotteslob wird aktualisiert - Letzte Auflage von 1975

Im Advent kommt die Neuauflage des Gotteslobs der katholischen Kirche heraus. Der für alle Bistümer gleiche Teil des Gesangs- und Gebetbuchs ist am Mittwoch im Rahmen der in Trier tagenden Deutschen Bischofskonferenz vorgestellt worden.

 Schlichter grauer Einband, rotes Logo: So sieht das neue Gotteslob aus. Foto: Markus Hauck (POW)

Schlichter grauer Einband, rotes Logo: So sieht das neue Gotteslob aus. Foto: Markus Hauck (POW)

Trier. "Großer Gott wir loben dich" ist im neuen Gotteslob nicht mehr unter der Nummer 257 zu finden, sondern unter 380. "Das ist ein köstlich Ding" dagegen hat es, wie einige andere kaum gesungene Lieder, nicht mehr in die Neuauflage des Gebet- und Gesangsbuch der katholischen Kirche geschafft. Dafür sind mehr als 50 moderne Lieder aufgenommen worden. Zum Beispiel "Gehet nicht auf in den Sorgen dieser Welt", das bislang eher Jugendgottesdiensten vorbehalten war. Aber nicht nur jüngeren, sondern auch älteren Gläubigen trägt die Gotteslob-Neuauflage Rechnung: Die Schrift der Liedtexte und Gebete ist deutlich größer und damit besser zu lesen als in der Auflage von 1975. Um trotzdem alles auf 1300 Buchseiten unterzubekommen, ist das Format etwas größer geworden.
Notwendige Neuauflage


"Seit dem Erscheinen des derzeitigen Gotteslobs im Jahr 1975 sind 38 Jahre vergangen - in dieser Zeit hat es in Kirche und Gesellschaft große Veränderungen gegeben", begründete der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann beim Pressegespräch am Mittwoch in Trier die Notwendigkeit der Neuauflage. Wegen des zunehmenden Priestermangels sind in der Neuauflage zum Beispiel Gebete und Texte aufgenommen worden, die Ehrenamtlichen dabei helfen sollen, "gottesdienstliche Feiern" zu gestalten. Zudem will das neue Gotteslob konkret Hilfestellung in Glaubensfragen geben. Zum Beispiel: Warum sollen Kinder frühzeitig getauft werden? Dazu heißt es unter Nummer 572: "Eltern treffen in den ersten Lebensjahren für ihr Kind immer wieder wegweisende Entscheidungen. Sie lehren es z.B. sprechen, ohne zu fragen, welche Sprache das Kind wohl wählen würde. Das Kind übernimmt die Sprache seiner Eltern und macht sie sich zu eigen. Dies grenzt es jedoch nicht ein, sondern ist die Voraussetzung, weitere Sprachen zu lernen und zu verstehen. Ähnlich verhält es sich mit dem Glauben (…)."
In der Standardversion wird das neue Gotteslob - das neben dem für alle Bistümer gleichen Stammteil den individuellen Eigenteil der jeweiligen Diözesen enthält - voraussichtlich rund 20 Euro kosten.

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