Bislang können sich Hausbesitzer nicht aussuchen, wer mindestens einmal im Jahr ihren Kamin saubermacht oder die Abgaswerte der Heizung kontrolliert: Es muss der zuständige Bezirksschornsteinfegermeister sein. Dies ändert sich ab nächstem Jahr. Ab 2013 verlieren die Schornsteinfeger einen Teil ihres Kehrmonopols. Von da an können Hausbesitzer sich nämlich aussuchen, wer die notwendigen Reinigungs-, Messund Überprüfungsaufgaben übernehmen soll. Es kann auch der Heizungsbauer sein, wenn er eine entsprechende Qualifikation hat. Oder aber auch ein Schornsteinfeger aus dem EU-Ausland, etwa aus Luxemburg. Im Gegenzug müssen die Hausbesitzer ab kommendem Jahr selbst dafür sorgen, dass die Schornsteinfegerarbeiten ordnungsgemäß erledigt werden. Dabei müssen sich die Eigentümer an per Verordnung festgelegte Messtermine halten. Vergibt ein Hausbesitzer diese Arbeiten an einen anderen als seinen bisherigen Schornsteinfeger, dann ist er verpflichtet, den Nachweis darüber zu erbringen. Versäumt er es, droht eine Strafe von bis zu 5000 Euro. Statt fester Gebühren für die Kehr- und Messarbeiten sind die Preise ab 2013 frei verhandelbar. Wird es dadurch billiger für die Hausbesitzer? "Das ist noch unklar", sagt Hans Weinreuter, Energieexperte der Verbraucherzentrale. Zu üblichen Gebühren kämen schließlich noch Fahrtkosten hinzu. Verbraucherschützer warnen ohnehin davor, übereilt zu anderen Anbietern zu wechseln. Rainer Zengerling, Obermeister der Trierer Schornsteinfegerinnung, glaubt, dass die meisten Hausbesitzer bei ihrem angestammten Kaminkehrer bleiben. Daher sehe er der Liberalisierung entspannt entgegen. 62 Schornsteinfeger gibt es in der Region. Sie dürfen künftig weitere Dienstleistungen wie etwa Energieberatung anbieten.