Nicht reden - helfen

Die schrecklichen Bilder aus Sri Lanka, Indien oder Indonesien bewegen viele Menschen. Wichtig ist nun, dass sich das Mitleid mit den von der Katastrophe Betroffenen nicht nur in guten Absichten und folgenloser Betroffenheit äußert, sondern in praktischer Hilfe.

Der Wiederaufbau und die Schaffung erträglicher Lebensgrundlagen für die Überlebenden wird viel Geld kosten, und die armen Anrainerstaaten am Indischen Ozean haben nicht viel, was sie innerhalb ihres Landes umverteilen könnten. Es wäre billig, sich allein auf die Unterstützung durch die internationale Staatengemeinschaft zu verlassen. Die fällt erstens enttäuschend aus und wird zweitens für längerfristige Maßnahmen gebraucht. Die Wirtschafts-Investitionen für die Rekonstruktion werden die Lücke auch nicht schließen, denn sie dürften ausschließlich rentablen Tourismus-gebieten zugute kommen. Die Hilfe für Menschen, die aktuell unendliche Not leiden, ist weltweit eine Sache der Menschen, denen es besser geht. Diese persönliche Verantwortung sollte niemand auf den Staat abschieben. Auch wenn es zynisch klingt: Vor diesem Hintergrund hat es seinen Sinn, dass die Einheimischen nicht alleine von der Tragödie betroffen sind. Als vor zehn Jahren Bangladesh von einer - zumindest nach Anzahl der Toten - noch schlimmeren Flutwellen-Katastrophe heimgesucht wurde, interessierte das niemanden. Dass diesmal viele Touristen unter den Opfern sind, sichert weltweite Aufmerksamkeit. Vielleicht eröffnet das wenigstens die Chance, nicht nur kurzfristig zu agieren, sondern auch Maßnahmen zu treffen, die die Folgen solcher Naturkatastrophen künftig lindern. d.lintz@volksfreund.de

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