Nicht zu früh freuen

Jürgen W. Möllemann verlässt die FDP freiwillig. Endlich, kann man da nur sagen. Seit Monaten schon hat der trickreiche Spendensammler und Flugblattverfasser die Öffentlichkeit in einer unsäglichen Art und Weise auf Trab gehalten, die der eines gewählten Volksvertreters unwürdig ist. Mit nervenden und durchschaubaren taktischen Spielchen, mit neuen und alten Vorwürfen und zu guter Letzt mit abenteuerlichen Verschwörungstheorien und neuerlichen persönlichen Verunglimpfungen. Jedoch nicht mit einer Spur von Selbstkritik. Statt dessen immer wieder ein Möllemann-Theater wie aus dem Sandkasten. Das war es, was den Nordrhein-Westfalen und seine Inszenierungen so unerträglich gemacht haben, weswegen die Person des 18-Prozentigen so unglaubwürdig geworden ist. Mit seinem Austritt aus der Partei kommt er nun einem Rauswurf zuvor - denn die Karten der liberalen Führungsspitze im Schiedsverfahren waren zweifellos die besseren. Zu früh freuen darf man sich jedoch noch nicht. Politisch steht Möllemann zwar schon lange zu Recht ganz weit im Abseits. Nach wie vor hat er aber zwei Abgeordnetenmandate inne, eine Drohung der - kaum Erfolg versprechenden - Parteigründung gibt es auch noch. Von der politischen Bühne ist der Fallschirmspringer somit noch nicht abgesprungen. Was also tun? Weniger Aufmerksamkeit ihm gegenüber wäre jetzt endlich mal angebracht. nachrichten.red@volksfreund.de

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