Nichts als Luftblasen

Der Irak verfügt über Massenvernichtungswaffen, die er binnen Stunden in Richtung westliche Welt loslassen kann. Saddam Hussein paktiert mit dem Terrornetzwerk Al Kaida. Das waren die beiden wichtigsten Gründe, warum US-Präsident George Bush und seine Kriegstreiber die Schlacht um den Irak vom Zaun brachen.

Nichts davon hat sich als zutreffend herausgestellt. Trotz intensivster Suche wurden keine chemischen Waffen gefunden und eine unabhängige Kommission stellt fest: Es hat keine Verbindungen zwischen dem Bluthund von Bagdad und Osama bin Laden gegeben. Amerikas Regierung hat dieses Land in eine politische, militärische und moralische Krise geführt, die fatale Ausmaße annimmt. Ein Waffengang, für den es keine rechtliche Grundlage und keine sachliche Begründung gibt. Amerikanische Soldaten, die foltern, Regierungsjuristen, die in Gutachten erklären, dass dies nicht grundsätzlich verboten ist, während gleichzeitig auf Guantanamo hunderte von Häftlingen gegen jedes Recht ohne Urteil, Rechtsbeistand und Gerichtsverfahren festgehalten werden. Demokratie wollte Bush bringen, Sicherheit und Wohlstand. Die Wahrheit ist: Der Diktator ist weg, geblieben sind immer mehr Tote, neuer Terror und Trümmerberge. Darüber können alle rhetorischen Luftblasen der Regierung Bush nicht hinwegtäuschen. d.schwickerath@volksfreund.de

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