Nun ist es fast amtlich: 20 Atombomben in Deutschland

In der Internet-Datenbank Wikileaks ist erstmals eine offizielle Bestätigung für die Lagerung von 20 Atombomben der US-Streitkräfte auf deutschem Boden aufgetaucht.

Büchel/Luxemburg. (epd/red) Aus einem von Wikileaks veröffentlichten Gesprächsprotokoll zwischen einem Sicherheitsberater der Bundesregierung und dem US-Botschafter ergibt sich laut der Zeitung "Luxemburger Wort", dass auf deutschem Boden 20 Atombomben der US-Streitkräfte lagern. Wie bisher vermutet, sollen die Sprengkörper auf dem Fliegerhorst Büchel in der Eifel sein, wo das Bundeswehr-Jagdbombergeschwader 33 stationiert ist. Dem Bericht zufolge gibt es weitere 20 Atombomben in Belgien (nördlich von Hasselt) und 20 im niederländischen Volkel bei Eindhoven.

Schon seit Jahren setzt sich die Friedensbewegung für den Abzug der in Büchel vermuteten Atomwaffen ein. Auch Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hatte die USA wiederholt aufgefordert, alle Atomwaffen aus Deutschland abzuziehen.

Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hatte Anfang Oktober klargestellt, dass er die Bücheler Tornado-Kampfflieger, die für den Abwurf der Atombomben geschult sind, noch mehr als ein Jahrzehnt lang einsetzen will. Ein Ministeriumssprecher nannte einen Zeitraum "über das Jahr 2020 hinaus". Berichte, wonach die Tornados bis 2013 ausgemustert werden sollten, seien "sachlich unzutreffend".

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