Offene Partie

Die CDU ist im Aufwind, Christoph Böhr unangefochten die Nummer eins und die SPD mit ihrem Neuwahlen-Coup einem Fehlschlag näher als dem Befreiungsschlag: Für die Union könnte das Warmlaufen für die Landtagswahl kaum besser starten.

Die CDU ist im Aufwind, Christoph Böhr unangefochten die Nummer eins und die SPD mit ihrem Neuwahlen-Coup einem Fehlschlag näher als dem Befreiungsschlag: Für die Union könnte das Warmlaufen für die Landtagswahl kaum besser starten. Noch im Herbst drohte ihr die Selbstzerfleischung inklusive gnadenloser Demontage des eigenen Vorsitzenden. Doch Böhr hat sich nicht nur durchgesetzt, sondern mit der Landesliste auch den Einfluss der Parteibezirke begrenzt. Angesichts dieser Ausgangslage wachsen bei der CDU viele Hoffnungen auch auf den Regierungswechsel im Land – wäre da nicht die alte Politiker-Weisheit, das nach der Wahl vor der Wahl ist. Kippt Rot-Grün in Berlin, bleibt das nicht ohne Konsequenzen für die Landtagswahl. Bundespolitik wird dann dominieren. Doch ist völlig unklar, ob eine offenbar breite Wechselstimmung so viel Vertrauensvorschuss mit sich bringt, dass es für die CDU weit über den Wahltag hinausreicht, oder ob nach ersten Grausamkeiten einer Regierung Merkel das Ritual der "Abstraf-Wahlen" einsetzt. Klar ist dagegen, dass die Chancenverteilung im Land für die CDU deutlich günstiger ist als 2001. Nur zu verständlich, dass sich bei der SPD Nervosität breit macht, wo ansonsten abgeklärte Siegeszuversicht herrschte. Die Landtagswahl wird zur offenen Partie. j.winkler@volksfreund.de

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