Pakt erfüllt: Mehr Azubis als im Vorjahr

TRIER. (hw) Die Lehrstellensituation in der Region Trier ist weitaus besser als im Bund und im Land. Sowohl Industrie- und Handelskammer (IHK) als auch Handwerkskammer (HWK) konnten 2004 die Zahl der Ausbildungsplätze steigern. Doch gleichzeitig gibt es Probleme: Eine kleine Gruppe von Jugendlichen ist nicht zu vermitteln.

Die Initiatoren der Aktion "Ausbildung Jetzt!" ziehen eine positive Bilanz. Im vergangenen Jahr konnte die Zahl der Ausbildungsplätze noch einmal gesteigert werden. Bei den Mitgliedsbetrieben der IHK um bemerkenswerte 6,4 Prozent und bei der HWK um 1,6 Prozent. Anton Thull von der Agentur für Arbeit in Trier sieht auch für das laufende Jahr einen positiven Trend. "Nach ersten vorläufigen Zahlen sind wir die einzige Region in Rheinland-Pfalz und eine der wenigen in Deutschland, die weiter steigende Ausbildungsplatz-Meldungen vorzeigen kann." Diese Entwicklung müsse sich allerdings noch verfestigen. "Wir haben sehr viele gute und hoch motivierte Jugendliche", zieht auch Marcus Kleefisch, IHK Trier, eine positive Bilanz. Insgesamt haben rund 3750 Jugendliche 2004 eine Ausbildung begonnen. Mit Blick auf die Chancengarantie, die unversorgte Jugendliche erhalten, ist Kleefisch aber auch skeptisch. "Wir reden nicht mehr über die vielen versorgten Schulabgänger, sondern meist über die wenigen, die Probleme haben." Mit großem Aufwand haben Kammern und Arbeitsamt die Chancengarantie angeboten, das Ergebnis ist frustrierend. Von 132 Jugendlichen konnten über 60 Prozent (rund 80) in eine Lehre vermittelt werden, durchlaufen ein Einstiegs-Qualifikations-Jahr oder haben sich für ein Praktikum oder eine weiterführende Schule entschieden. Aber jeder Dritte war allen Vermittlungsbemühungen nicht aufgeschlossen. "Dabei wäre es gerade für Schüler mit schlechten Noten wichtig, einen Weg in die Ausbildung zu finden", sagt Günther Behr von der Handwerkskammer. "Ein Praktikum ist dabei der Königsweg." Im laufenden Ausbildungsjahr wird die gemeinsame Aktion Ausbildung Jetzt! von Arbeitsagentur, HWK, IHK und Trierischem Volksfreund dieses Thema zum Schwerpunkt machen.