Peter Bleser: Vielleicht schaue ich mich jetzt öfter mal um

Trier · Auf einem bei der rechtsextremen Terrorzelle "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) gefundenen Datenträger sind mehrere Tausend Namen von Politikern sowie von Kirchenvertretern gespeichert, darunter 500 Rheinland-Pfälzern. Auch der Name des Cochemer CDU-Politikers Peter Bleser taucht auf.

 Peter Bleser (Archivbild)

Peter Bleser (Archivbild)

Foto: Friedemann Vetter

Trier. Auf dem offenbar zuletzt vor vier Jahren aktualisierten Datenträger der rechtsextremistischen Terrorzelle NSU taucht auch der Name des Cochemer CDU-Politikers Peter Bleser auf. Mit dem 59-jährigen Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium sprach TV-Redakteur Rolf Seydewitz.

Herr Bleser, wann haben Sie von dem Datenträger erfahren?
Bleser: Heute morgen, halb zehn.

Wie wurden Sie informiert?
Bleser: Durch den Polizeiabteilungsleiter im Mainzer Innenministerium, Joachim Laux. Er hat mir gesagt, dass ich einer von 500 Rheinland-Pfälzern bin, deren Namen auf dem USB-Stick gefunden wurden.

Welche Informationen über Sie stehen auf dem Stick?
Bleser: Das hat man mir nicht gesagt. Allerdings hieß es, es gebe keinen erkennbaren Zusammenhang bei der Auswahl der aufgelisteten Namen.

Beschreiben Sie mal Ihr Gefühl, als Sie die Nachricht erhielten …
Bleser: Ich war zunächst einmal beruhigt, dass das Ganze zwischen 2005 und 2007 abgelaufen ist. Man hat mir auch gesagt, dass das Bundeskriminalamt nicht von einer akuten Gefährdung ausgeht. Aber natürlich habe ich dann darüber nachgedacht, dass man doch eine exponierte Person ist, die nicht als Privatperson angesehen wird, sondern als Teil des Staates und somit in Haftung genommen wird für Dinge, die einigen querlaufen.

Haben Sie sich in der Vergangenheit exponiert zum Thema Rechtsextremismus geäußert?
Bleser: Ich habe mich immer gegen jede Form von Extremismus gewandt. Im März 2007 war ich dabei, als mehrere Tausend Menschen gegen ein geplantes NPD-Schulungszentrum im Hunsrückort Gonzerath demonstriert haben. Da war ich massiv dagegen. Ob das aber der Grund war, warum ich auf der Liste stehe, kann ich nicht sagen.

Werden Sie Ihr Verhalten in der Öffentlichkeit jetzt ändern?
Bleser: Ich glaube nicht, dass ich über das normale Maß hinaus gefährdet bin. Schutzmaßnahmen habe ich jedenfalls keine getroffen, vielleicht schaue ich mich jetzt öfter mal um. sey

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