Petry kündigt Austritt aus AfD an

Dresden · Die AfD-Bundesvorsitzende Frauke Petry wird aus ihrer Partei austreten.

(dpa) - „Klar ist, dass dieser Schritt erfolgen wird“, sagte sie am Dienstag in Dresden, allerdings ohne einen genauen Zeitpunkt zu nennen.

Einen Tag nach der Absage der AfD-Vorsitzenden Frauke Petry an eine Beteiligung an der künftigen Bundestagsfraktion wollen die neuen Abgeordneten der Rechtspopulisten zu ihrer ersten Sitzung zusammenkommen. Dabei wird an diesem Dienstag auch eine erste Klärung erwartet, ob es unter den 94 AfD-Parlamentariern weitere gibt, die sich abspalten wollen.

Spitzenkandidat Alexander Gauland sagte am Montagabend in der ARD, er könne nicht abschließend beurteilen, ob sich andere AfD-Abgeordnete Petry anschließen wollten. Aber auch bisherige Unterstützer Petrys im Vorstand hätten ihre Entscheidung nicht verstanden.Petry hatte ihr Bundestagsmandat als Direktkandidatin in Sachsen gewonnen, war also nicht über die Parteiliste ins Parlament eingezogen. Am Montag kündigte sie an, sich nicht der Bundestagsfraktion anzuschließen, sondern fraktionslos zu bleiben. Zugleich kritisierte sie - offenbar in Anspielung auf rechtsnationale Töne - „abseitige Positionen“ einiger Parteifreunde.

Die AfD hatte bei der Bundestagswahl am Sonntag 12,6 Prozent der Stimmen erreicht und zieht nun erstmals ins Parlament ein. Im Fall Petry sieht der Politikwissenschaftler Herfried Münkler erste Anzeichen von Zerfallserscheinungen. „Die AfD wird es aufgrund ihrer Zerrissenheit nicht schaffen, sich auf Dauer als politische Kraft rechts von der Union zu etablieren“, sagte er der Oldenburger „Nordwest-Zeitung“ (Dienstag).

Für die aus dem EU-Parlament in den Bundestag wechselnde AfD-Abgeordnete Beatrix von Storch soll nach Informationen der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag) der Bundesvorstand Dirk Driesang nachrücken.

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