Pille danach: Justizministerin lobt katholische Bischöfe

Trier · Lob für die deutschen Bischöfe: Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hat nach der Frühjahrsversammlung der Geistlichen in Trier die Entscheidung zur Freigabe der Pille danach begrüßt.

Trier. Der einstimmige Beschluss der deutschen katholischen Bischöfe, dass vergewaltigte Frauen auch in den katholischen Krankenhäusern künftig die Pille danach bekommen, ist in der Bundesregierung auf ein positives Echo gestoßen.
Die liberale Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger begrüßte die Entscheidung und sagte, die Kirche nehme das auf, was auch viele Gläubige für richtig hielten.
Die Bischöfe hatten sich darauf geeinigt, dass katholische Kliniken vergewaltigten Frauen unter bestimmten Bedingungen die Pille danach verordnen dürfen - nämlich dann, wenn sie keine abtreibende Wirkung hat.
Auch die Aktion Lebensrecht für alle (Alfa), die vehement gegen jede Form der Abtreibung ist, unterstützt den Beschluss der Bischöfe. Es sei richtig, die Abgabe der Pille danach zu verweigern, wenn eine frühabtreibende Wirkung (nidationshemmend) nicht sicher ausgeschlossen werden kann, teilten die Abtreibungsgegner mit. Ärztliche Hilfe sei damit weder verweigert noch erschöpft, so die Ärztin Maria Overdick-Gulden, Vizevorsitzende der Trierer Alfa. Die Medizinerin ergänzte: "Die Behauptung, eine nidationshemmende Wirkung der bislang überwiegend eingesetzten Pille danach könne sicher ausgeschlossen werden, entspricht nicht dem gegenwärtigen medizinischen Standard."
Die Linie für den Bischofsbeschluss hatte der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner vorgegeben. Nachdem eine vergewaltigte junge Frau von zwei katholischen Kölner Kliniken abgewiesen worden war, hatte der 79-jährige Kardinal gesagt, aus Sicht der katholischen Kirche sei die neueste Generation der Pille danach vertretbar, weil sie nicht abtreibe, sondern verhüte.
Der Vorfall um die junge Frau in Köln hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. wie

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