Pilze von der Karte gestrichen

Am 26. April 1986 hatte ich bis 15 Uhr Dienst. Um halb drei kam meine Kollegin von zu Hause und berichtete aufgeregt von einem großen Reaktorunglück in der Ukraine. Eine strahlenbelastete Wolke ziehe unter anderem in unsere Richtung.

Ich fuhr sofort in unseren Schrebergarten, wo ich meinen Mann bei der Gartenarbeit wusste. Ich überredete ihn, sofort alles stehen und liegen zu lassen und mit nach Hause zu kommen "unter Dach". Wir waren dann acht Tage nicht mehr im Garten, und den Salat und die Petersilie haben wir in diesem Jahr nicht geerntet. Waldpilze esse ich bis heute nicht, habe ich doch beobachten können, wie ein Mensch an einer Strahlen-Überdosis gestorben ist. Ilse Wallerich, Trier

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