Premiere bei Versammlung der Katholischen Frauengemeinschaft: Bischof zu Gast

Trier · Ob Mütterrente oder Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen in der katholischen Kirche: Zwei Tage lang setzten sich 80 KFD-Frauen mit zahlreichen Themen auseinander - und sie diskutierten mit Triers Bischof Stephan Ackermann. Es war das erste Mal, dass der Bischof die Diözesanversammlung der KFD besuchte.

Trier. Wenn Katholiken derzeit über die Groß- und Kleinwetterlage in ihrer Kirche sprechen, dann fallen immer zwei Worte: sehr bewegt. Vor Ort stehen die Zeichen auf Neuorientierung in den recht jungen Pfarreiengemeinschaften. In diesen stürmischen Zeiten, sind sich auch Frauen innerhalb der katholischen Kirche neu definieren: 23 Diakoninnen wurden ausgebildet, aber nicht geweiht. Der KFD-Verband fordert seit langem mehr Frauen in kirchlichen Leitungsfunktionen und, dass wiederverheiratete Geschiedene zu den Sakramenten zugelassen werden. Rita Monz, Vorstandsmitglied des KFD-Diözesanverbandes Trier, berichtete: "Zwei Mal hielten KFD-Frauen bereits einen Wortgottesdienst." Welche Rolle spielen die Frauen und Laien zukünftig in Gottesdiensten? "Gaben und Talente liegen brach", meinte eine Versammlungsteilnehmerin. Wie will die Kirche damit umgehen? Dies sind zwei der vielen Fragen, welche die KFD-Frauen dem Bischof stellten. Neue Antworten konnte der Trierer Oberhirte nicht geben, aber er signalisierte seine Unterstützung, etwa zum Thema Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. "Da rennen Sie bei mir offene Türen ein", sagte Stephan Ackermann. Einige KFD-Frauen machten sich Luft, da sie in ihrer Pfarrei Priestern begegnen, "die sich mit der Gabe von Frauen schwertun" oder weil ihrer Meinung nach der Informationsfluss stockt. Der Bischof appellierte an die anwesenden Katholikinnen, deutlicher zu formulieren, was sie wollen und sich als Verband nicht zu unterschätzen. Den bischöflichen Besuch wertete Petra Erbrath, Referentin und Geschäftsführerin des Diözesanverbandes der KFD im Bistum Trier, als Zeichen der Wertschätzung dessen, was die Verbandsfrauen im Bistum Trier leisten. Auch die bevorstehende Synode (der TV berichtete) im Bistum Trier war Thema - Ilse Diewald, die Vorsitzende des KFD-Diözesanverbands Trier und Ulrike Hoffmann werden seitens der KFD teilnehmen. Die Hebamme Daniela Negoda gab einen tiefen Einblick in die Arbeit des Geburtshilfeprojekts Pirappu im südlichen Indien. Und seit einem Jahr kämpft der Verband für die bessere Anerkennung der Erziehungsleistungen in der Rente: "Auch Mütter, die vor 1992 Kinder bekommen haben, sollen drei Entgeltpunkte erhalten und nicht nur einen einzigen", heißt es in der Forderung, die durch die Postkartenaktion "Solidarisch und gerecht - Jetzt Nägel mit Köpfen machen", unterstrichen wird. "Es wurden bereits 110 000 Karten angefordert", sagte Erbrath. Die Karten sind an neu gewählte Abgeordneten adressiert, mit dem Appell, sich für die Mütterrente stark zu machen. katExtra

Derzeit gehören 38 000 Mitglieder dem Verband der Katholischen Frauengemeinschaften unter dem Vorsitz von Ilse Diewald an. Unter www.kfd-trier.de erhalten Sie weitere Informationen zum Verband sowie zu den Projekten "Pirappu" und der "Postkartenaktion". kat

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