Pro: Das richtige Rezept

Der Leidensdruck muss schon groß sein, wenn sich so viele Landräte zusammenraufen und parteiübergreifend für den Führerschein mit 16 starkmachen. Verständlich, dass die neuerliche Initiative ausgerechnet von den kommunalen Vertretern kommt.

Die Landräte erfahren mit als erste, wo vor Ort der Schuh drückt. Etwa, dass der Öffentliche Personennahverkehr einen Großteil der Dörfer und Gemeinden kaum noch anfährt. Da bleibt vielen jungen Leuten gar nichts anderes übrig, als dort hinzuziehen, wo die Schulen, Ausbildungs- oder Arbeitsplätze vor Ort sind. Dadurch bluten nicht nur die Dörfer noch schneller aus. Schon jetzt klagen darüber hinaus viele Handwerksbetriebe abseits der Mittel- und Oberzentren über fehlenden Nachwuchs. Der Führerschein mit 16 würde diese Missstände nicht beheben, dies zu glauben wäre illusorisch. Aber so zu tun, als könne diese Entwicklung gar nicht mehr abgemildert werden, wäre auch fatal. Also: Wer den Führerschein mit 16 ablehnt, sollte zumindest ein anderes Rezept parat haben. r.seydewitz@volksfreund.de

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