Probleme sind hausgemacht

Keine Frage: Barack Obama, der mit soviel Vorschußlorbeeren ins Amt gewählte Hoffnungsträger Amerikas, steckt in der tiefsten Krise seit dem Einzug in das Weiße Haus.

Das ist zwar erst sechs Monate her, doch in der öffentlichen Meinung liegt Obama Umfragen zufolge mit 55 Prozent Zustimmungsquote sogar noch knapp unter dem vergleichbaren Wert seines Vorgängers George W. Bush.

Worin liegen die Gründe für die wachsende Skepsis der Wähler? Vor allem beim ehrgeizigen Ziel der Konjunkturbelebung bleiben trotz einer Rekord-Neuverschuldung die erhofften Erfolge bisher aus. Und Obama kämpft derzeit wie ein Löwe gegen das Scheitern seiner beabsichtigten Gesundheitsreform. Die Probleme des Präsidenten sind dabei weitgehend hausgemacht - und lassen sich vor allem auf drei Bereiche zurückführen.

Erstens: Er hat das überhastete Formulieren wichtiger Gesetze bisher vor allem den Demokraten im US-Kongress überlassen. Beim Stimulus-Paket hatte dies die Folge, dass das Förderpaket mit regionalen Lieblings-Projekten der Parlamentarier vollgestopft wurde - und dabei das Prinzip aus den Augen geriet, welche Ausgaben tatsächlich schnell zur landesweiten Arbeitsmarktbelebung führen.

Zweitens: Die im Wahlkampf versprochene neue Ära der Überparteilichkeit und Transparenz in Washington findet in der Realität nicht statt. Stattdessen dauern die Grabenkämpfe der Bush-Ära unvermindert an.

Drittens: Die Umfragen zeigen, dass die nahezu täglichen Ansprachen Obamas langsam den Wert seiner Worte vermindern. Obama wird auf Dauer einsehen müssen, dass Reden nicht den zentralen Kern seiner Präsidentschaft darstellen können - sondern dieser das ausgeruhte Regieren hinter den Kulissen sein muss, für das er sich bisher offenbar zu wenig Zeit genommen hat.

nachrichten.red@volksfreund.de

Meinung

Probleme sind hausgemacht

Keine Frage: Barack Obama, der mit soviel Vorschußlorbeeren ins Amt gewählte Hoffnungsträger Amerikas, steckt in der tiefsten Krise seit dem Einzug in das Weiße Haus. Das ist zwar erst sechs Monate her, doch in der öffentlichen Meinung liegt Obama Umfragen zufolge mit 55 Prozent Zustimmungsquote sogar noch knapp unter dem vergleichbaren Wert seines Vorgängers George W. Bush. Worin liegen die Gründe für die wachsende Skepsis der Wähler? Vor allem beim ehrgeizigen Ziel der Konjunkturbelebung bleiben trotz einer Rekord-Neuverschuldung die erhofften Erfolge bisher aus. Und Obama kämpft derzeit wie ein Löwe gegen das Scheitern seiner beabsichtigten Gesundheitsreform. Die Probleme des Präsidenten sind dabei weitgehend hausgemacht - und lassen sich vor allem auf drei Bereiche zurückführen. Erstens: Er hat das überhastete Formulieren wichtiger Gesetze bisher vor allem den Demokraten im US-Kongress überlassen. Beim Stimulus-Paket hatte dies die Folge, dass das Förderpaket mit regionalen Lieblings-Projekten der Parlamentarier vollgestopft wurde - und dabei das Prinzip aus den Augen geriet, welche Ausgaben tatsächlich schnell zur landesweiten Arbeitsmarktbelebung führen. Zweitens: Die im Wahlkampf versprochene neue Ära der Überparteilichkeit und Transparenz in Washington findet in der Realität nicht statt. Stattdessen dauern die Grabenkämpfe der Bush-Ära unvermindert an. Drittens: Die Umfragen zeigen, dass die nahezu täglichen Ansprachen Obamas langsam den Wert seiner Worte vermindern. Obama wird auf Dauer einsehen müssen, dass Reden nicht den zentralen Kern seiner Präsidentschaft darstellen können - sondern dieser das ausgeruhte Regieren hinter den Kulissen sein muss, für das er sich bisher offenbar zu wenig Zeit genommen hat. nachrichten.red@volksfreund.de

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