Profit für beide Seiten

Paukenschlag in der Milchbranche: Mit dem geplanten Zusammenschluss der Milchunion Hocheifel (Muh) und der Humana Milchunion entsteht nicht nur der umsatzstärkste Milchkonzern Deutschlands, sondern mit 3000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 2,5 Milliarden Euro auch ein großer Akteur auf dem Weltmarkt.

Lange schon haben die Westfalen nach profitbringenden Partnern gesucht. Und sie wurden schließlich in der Eifel fündig. Denn die hiesigen Genossenschaftler gelten mit ihrem Werk nicht nur als modern und effizient, sondern auch als visionär und entschlossen. Angesichts eines Milch-Auszahlungspreises von 29 Cent bedeutet die besiegelte Partnerschaft auch einen Anreiz für die rund 9000 Milchbauern von Humana. Denn Ziel soll es sein, den Preis auf ein höheres Niveau zu hieven. Bislang bekommen die westfälischen Bauern nur den Bundesdurchschnittspreis von 27 Cent je Liter Milch. Ob das mit Standortschließungen bei den 14 Humana-Werken einhergeht, bleibt abzuwarten. Die angekündigte "Optimierung der Strukturen" lässt aber darauf schließen. Fest steht mit der neuen Milch-Ehe auch: Die Eifeler werden mit ihrem neuen Partner zu einem Schwergewicht im Markt. Nicht nur, dass der Muh-Standort weiter ausgebaut wird, mit Humana gewinnt der Spezialist für haltbare Produkte gleich ein breites Sortiment hinzu. Denn während die Eifeler bislang Kundenwünsche aufgrund ihrer eingeschränkten Palette nicht erfüllen konnten, erwächst ihnen nun mit Käse, Joghurts, Butter und Eiscreme auch eine Verhandlungsmacht - nicht zuletzt gegenüber den großen Supermarkt-Discountern, die die Preise mächtig drücken. Folglich ist die weitere Konzentration im Milchmarkt nur die Folge einer vollkommenen Öffnung der Märkte, auf der sich die Verhandlungspartner neu formieren. Etwas, was die Mitbewerber wie Müller-Milch und die Hochwald Nahrungsmittelwerke in Thalfang seit Jahren mit weiteren Zukäufen und Zusammenlegungen praktizieren und was nun auch in der Eifel keine Zukunftsmusik mehr ist. s.schwadorf@volksfreund.de

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