Rattenfänger unerwünscht

Der Hunsrück-Ort Gonzerath ist nicht die einzige Gemeinde, in der die rechtsextreme NPD derzeit mit ihren Ansiedlungswünschen für Ärger und Unmut sorgt. Auch in Wunsiedel im Fichtelgebirge oder in Dresden schlagen die Wogen hoch, weil die Partei ein Auge auf örtliche Immobilien geworfen hat.

Dabei sind die Reaktionen überall gleich: Keine Kommune will die rechten Rattenfänger vor ihrer Haustüre haben. Weil das so ist, sind die Rechtsextremen ständig auf der Suche nach neuen Unterkünften. Wahrscheinlich ist deshalb auch die alte Schule in Gonzerath, die der NPD von einem auf die Gemeinde wütenden Privatmann überlassen wurde, nur eine Übergangslösung. Eine schlechte überdies, denn das Gebäude ist marode und der Gestank im Inneren kaum auszuhalten. Das mag die breite Front der NPD-Gegner ein wenig trösten, wirklich zufrieden stellen kann es sie natürlich nicht. Ihnen bleibt derzeit nicht viel anderes übrig, als zu hoffen, dass der Spuk bald vorbei ist. Und natürlich zu demonstrieren, dass die Rechtsextremen und ihre Kaderschmiede auf dem Hunsrück unerwünscht sind. Vor diesem Hintergrund ist der inzwischen von mehr als 40 örtlichen und regionalen Gruppierungen getragene Protest ein wichtiges und richtiges Zeichen. Je mehr sich daran in den nächsten Tagen noch beteiligen, umso besser. Besonders erfreulich ist, dass sich alle Gonzerather Vereine und die im Morbacher Gemeinderat vertretenen Parteien und Wählergruppen gemeinsam gegen das NPD-Schulungszentrum stark machen. Deutlicher kann den Rechtsextremen nicht signalisiert werden, dass sie ihre Zelte auf dem Hunsrück am besten schnellstens wieder abbrechen. r.seydewitz@volksfreund.de

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