Rekordpreis für weltgrößten blauen Diamanten: 51,3 Millionen Euro

Genf · Jedes Jahr im Mai wird die Schweiz zum Mekka für Käufer der edelsten Steine der Welt. Und immer wieder werden bei den Juwelenauktionen am Genfer See Auktionsrekorde gebrochen.

Weltrekord mit einem Superjuwel: Der größte blaue Diamant mit dem Qualitätsprädikat „Fancy Vivid Blue“ ist in Genf für 57,5 Millionen Dollar (knapp 51,3 Millionen Euro). Das berühmte Juwel mit dem Namen „Oppenheimer Blue“ sei damit der teuerste jemals auf einer Versteigerung verkaufte Edelstein, erklärte das Auktionshaus Christie's in der Nacht zum Donnerstag.

Für das 14,62 Karat schwere Schmuckstück, das in einen Ring eingefasst ist, war zuvor eine Preisschätzung von bis zu 40,65 Millionen Euro abgegeben worden. Das Prädikat „Fancy Vivid Blue“ wird für die seltenste und gefragteste Farbausprägung bei blauen Diamanten vergeben. Im vergangenen Jahr war bei den Genfer Juwelenauktionen der 12,03 Karat schwere Diamant „Blue Moon“ von Sotheby's für 45 Millionen Euro versteigert worden.

Über den neuen Besitzer des „Oppenheimer Blue“ gab es zunächst keine bestätigten Angaben. Zwei Telefonbieter hätten rund 25 Minuten lang um den Diamanten gerungen, berichtete Christie's-Sprecherin Alexandra Kindermann. Im Bieterkampf habe es „vor Spannung knisternde Denkpausen“ gegeben, berichteten Beobachter.

Der rechteckig geschliffene Diamant ist benannt nach dem 1995 im Alter von 83 Jahren gestorbenen früheren Chef des Diamantenkonzern De Beers, Sir Philip Oppenheimer - eine Legende in der Edelsteinbranche.

Für insgesamt 22,5 Millionen Dollar (rund 20 Millionen Euro) versteigerte Christie's am späten Mittwochabend außerdem Juwelen aus der Sammlung der deutschen Prinzessin Gabriele Prinzessin zu Leiningen. Christie's hatte für die 46 Schmuckstücke zuvor eine Höchstschätzung von insgesamt 13,25 Millionen Euro genannt.

Die Prinzessin war einst mit Karim Aga Khan IV. verheirate, dem Oberhaupt der Glaubensgemeinschaft der Ismailiten. Er gilt als einer der reichsten Männer der Welt. Nach der Scheidung nahm sie 2014 wieder den Namen aus ihrer früheren Ehe mit Karl-Emich Prinz zu Leiningen an.

Zu den Prunkstücken dieser Auktion gehörte der sogenannte Pohl-Diamant. Der Edelstein war 1934 in einer Mine in Südafrika gefunden worden und nach dem Schliff in den USA noch 36 Karat schwer. Nachdem er zunächst im Besitz der Chrysler-Familie war, wurde er 1998 bei Cartier für die Prinzessin erworben. Für den Pohl-Diamanten erzielte Christie's knapp 4,4 Millionen Dollar (3,9 Millionen Euro).

Die bei den diesjährigen Genfer Juwelenauktionen erzielten hohen Preise würden erneut bestätigen, dass die Nachfrage nach besonders edlen und herausragenden Steinen weiterhin sehr hoch sei, erklärte Rahul Kadakia, Chef der Juwelen-Abteilung von Christie's.

Am Abend zuvor hatte Sotheby's in Genf einen der begehrtesten rosafarbenen Diamanten der Welt versteigert. Für den „Unique Pink“ - den „einzigartigen Rosafarbenen“ - erzielte das Auktionshaus umgerechnet 27,8 Millionen Euro.

Der 15,38 Karat schwere Edelstein ist den Angaben zufolge der weltgrößte rosa Diamant im sogenannten Birnenschliff. Er wird in Fachkreisen wegen seiner außerordentlichen Klarheit und reinen Struktur geschätzt.

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