Richtige Richtung

An Vorschlägen zur Rettung der Rentenfinanzen herrscht wahrlich kein Mangel. Nun hat auch noch Christoph Böhr eine Idee auf den Markt geworfen, auf sehr vagen Zahlen und Berechnungen gründend und offenkundig nicht besonders ausgegoren.

Und doch geht der Vorschlag in die richtige Richtung. Denn er zielt darauf ab, die Möglichkeit des vorzeitigen Ruhestands zu erhalten, aber die Kosten dafür nicht auf die allgemeinen Rentenkassen abzuwälzen. Beides ist sinnvoll. Arbeitnehmer sollten auch künftig die Chance haben, ein Stück weit selbst zu entscheiden, wann sie ihr Arbeitsleben beenden. Dazu gehört, dass man die Zwangsverrentung mit 65 abschafft, aber auch, dass man einen früheren Ruhestand zu vernünftigen Bedingungen ermöglicht. Das müssen letztlich, anders als bisher, die Betroffenen im Laufe ihres Arbeitslebens selbst finanzieren. Die Frage ist nur, ob man dafür die von Böhr vorgeschlagene Einheits- und Zwangsversicherung braucht, die letztlich nur auf eine kollektive Rentenbeitragserhöhung hinausläuft und neues Anspruchsdenken begründet. Warum nicht ein Angebot, bei dem der Bürger selbst entscheidet, ob und wie viel er für die Option eines gut finanzierten Vorruhestands ausgibt? Mit staatlichem "Gütesiegel", plausibel, durchschaubar, attraktiv - also das Gegenteil der Riester-Rente. d.lintz@volksfreund.de

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