Saarburger Linke will in den Landtag

Trier · Mit der Saarburgerin Kathrin Meß und dem Neuwieder Jochen Bülow an der Spitze zieht die rheinland-pfälzische Linke in den Landtagswahlkampf. Die promovierte Historikerin Meß will sich vor allem um die Bildungspolitik kümmern.

Trier. Liegt es an ihrer Vita, ihrem Durchsetzungsvermögen oder der politischen Kompetenz? Wahrscheinlich hat Kathrin Meß in allen drei Bereichen etwas vorzuweisen. Sonst hätte die 50-jährige Saarburgerin beim Parteitag der rheinland-pfälzischen Linken nicht das beste Ergebnis aller Kandidaten erzielt. Nun steht Meß auf Platz zwei der Landesliste und sitzt damit so gut wie sicher im nächsten Landtag, wenn die Linke am 13. März nächsten Jahres die Fünf-Prozent-Hürde überspringt.Landtagswahl 2016


Bis dahin allerdings ist es noch ein weiter Weg. In den Umfragen rangieren die rheinland-pfälzischen Linken seit Monaten beständig zwischen drei und vier Prozent. Für mehr reichte es auch bei den vergangenen Landtagswahlen 2011 und 2006 nicht. Aber dieses Mal soll es klappen mit dem Einzug ins Mainzer Parlament. Ein Steckenpferd der Saarburgerin: die Bildungspolitik.
"Ich will mich im Landtag für kleinere Klassen, mehr Lehrer und die Förderung von integrierten Gesamtschulen einsetzen", sagt Kathrin Meß, die Mutter einer ebenfalls bei der Linkspartei aktiven 18-jährigen Tochter ist. Meß selbst trat erst vor vier Jahren in die Linkspartei ein, sitzt im Kreistag Trier-Saarburg und hat den demnächst neu zu vergebenden Kreisvorsitz fest im Visier. Vor diesem Hintergrund ist die politische Karriere beachtlich; ebenso wie die berufliche.
Die an der Ostseeküste groß gewordene Kathrin Meß hat es von der gelernten Friseurin über einen Job als Maskenbildnerin und ein Studium zur promovierten Historikerin gebracht. Inzwischen ist sie Dozentin für Soziales und Geschichte an der Uni Luxemburg. Seit acht Jahren wohnt Meß jetzt in Saarburg.
Dort wohnt mit dem Landesvorsitzenden der Alternative für Deutschland (AfD), Uwe Zimmermann, ein weiterer potenzieller Spitzenkandidat einer rheinland-pfälzischen Partei, die im Frühjahr 2016 erstmals in den Landtag einziehen will.
Der AfD könnte der innerparteiliche Zoff einen Strich durch die Rechnung machen. Aber auch bei der Landeslinken knirscht es immer mal wieder im Gebälk. Nach der Listenaufstellung kündigten gleich zwei Kreisvorsitzende an, ihrer Ämter aus Protest niederzulegen. Der scheidende Cochem-Zeller Kreisvorsitzende Martin Krötz bezeichnete die Landesliste seiner Partei als ein "von wenigen Funktionären gesteuertes, antidemokratisches Konstrukt". Ähnlich äußerte sich auch der inzwischen ehemalige Vorsitzende des Kreisverbands Ludwigshafen.
Wohl nicht die besten Voraussetzungen für einen starken Landtagswahlkampf der Partei.

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