Schießt sich Deutschland ins Endspiel? – TV-Experte Herbert Fandel tippt auf knappen Sieg

Trier · Schafft es Deutschland ins Finale der Fußball-Europameisterschaft? Heute Abend fällt im Spiel gegen Frankreich die Entscheidung. Sicher ist: In der Region Eifel-Mosel-Hunsrück gibt’s schönstes Public-Viewing-Wetter.

Wenn heute (21 Uhr, ZDF)das zweite Halbfinale dieser Europameisterschaft in Marseille angepfiffen wird, werden vielerorts die Straßen wieder wie leer gefegt sein. Dafür knubbelt es sich in den Kneipen oder auf den zahlreichen Public-Viewing-Plätzen, von denen es auch in der Region Trier etliche gibt. Und endlich einmal ist das Wetter so, dass das Draußenschauen richtig Laune macht. Volksfreund-Wetterfrosch Dominik Jung verspricht für heute zwischen Prüm, Morbach und Saarburg "den ganzen Tag Sonne" und zum Anpfiff zwischen 20 und 22 Grad. Sollte es Elfmeterschießen geben, ist es mit dann um die 16 Grad immer noch erträglich.

Im südfranzösischen Marseille wird es noch einige Grad wärmer sein, und hitzig dürfte es auch auf dem Platz zugehen. Während die Franzosen im Stade Velodrome in Bestbesetzung antreten, fehlen bei Deutschland mit Mario Gómez, Sami Khedira (beide verletzt) und dem gelb-gesperrten Mats Hummels drei Stammspieler. Wer die drei ersetzen wird und welche taktischen Finessen womöglich geplant sind, lässt Bundestrainer Joachim Löw bis kurz vor Anpfiff offen.

Dass die Franzosen nach dem überlegenen Sieg gegen Island auch bei den Buchmachern als Favoriten gehandelt werden, dürfte dem 56-Jährigen ins Konzept passen. Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften, einem Freundschaftsspiel, gewannen die Franzosen im November mit 2:0.
Beim letzten Pflichtspiel, dem WM-Viertelfinale vor zwei Jahren, siegte Deutschland mit 1:0.
Dieses Ergebnis - "allerdings erst nach Verlängerung" - erwartet für das heutige Spiel der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter und Volksfreund-EM-Experte Herbert Fandel aus Kyllburg.

Auf einen ähnlichen Spielausgang - 2:1 nach Verlängerung - tippt auch der Fotograf Edouard Olszewski. Der 33-jährige Franzose ist bei Metz aufgewachsen, lebt aber seit über acht Jahren in Trier und ist mit einer Deutschen verheiratet. Zu Hause bei den Olszewskis wehten die deutsche und die französische Fahne, sagt Edouard, der nach eigenen Angaben beim Däumchendrücken zwischen beiden Teams hin und hergerissen ist. "Eigentlich ist es auch egal, wer gewinnt", sagt er, "für mich passt es immer."

Nach Angaben des Statistischen Landesamts leben in Rheinland-Pfalz 8200 Franzosen. Hochburgen sind Trier und Umgebung sowie der Großraum Mainz, als Diaspora gilt mit 33 dort lebenden Franzosen der Vulkaneifelkreis.

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