Schlimmer geht´s nimmer

Es war nur eine Frage der Zeit, wann der Streit um die Agenda in der SPD eskalieren würde. Nun, da die Folgen der Sozialrevolution "Hartz IV” sichtbar werden, ist es offenbar soweit. Ex-Parteichef Lafontaine hat eine Frontal-Attacke gegen Kanzler Schröder gestartet und unverhohlen mit dem Übertritt in die geplante neue Linkspartei gedroht.

Die harschen Reaktionen des SPD-Vorsitzenden Müntefering und anderer Genossen zeigen, dass man diese Drohung ernst nimmt. Das Fatale an der Situation: Das Problem lässt sich nicht lösen. Nicht mal ein Kompromiss ist möglich, denn der Konflikt ist grundsätzlicher Art. Befürworter und Gegner der Agenda stehen sich unversöhnlich gegenüber. Wie dramatisch die Lage ist, lässt sich in der alten "Herzkammer” der SPD, in Nordrhein-Westfalen, beobachten. In ihrer Not haben dort prominente Sozialdemokraten begonnen, im Wahlkampf ihre eigene Partei zu verleugnen. Schlimmer geht's nimmer. Viele mögen es schäbig finden, dass Lafontaine, der Davongelaufene, die SPD nicht in Ruhe lässt. Aber nach den Regeln der Demokratie und der Fairness hat ein jeder Bürger das Recht, für seine politischen Überzeugungen zu kämpfen. Über die Inhalte werden die Wähler zu befinden haben. Der SPD hilft das gegenwärtig allerdings nicht weiter. nachrichten.red@volksfreund.de

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