Schluss mit Herumdoktern

Die Pflegeversicherung ist längst selbst zum Pflegefall geworden. Sie geht am Stock. Seit Jahren werden rote Zahlen geschrieben. Die Einnahmen bleiben bei weitem hinter den Ausgaben zurück: Die Zahl der Bedürftigen steigt stetig, genauso wie die Kosten für Pflege- und Heimunterbringung.

Es ist beschämend, dass Heimbewohner oder deren Angehörige trotz Versicherung Sozialhilfe beantragen müssen, weil sie sich die horrenden Zuzahlungen für die Unterbringung nicht mehr leisten können. Die Folge: Immer mehr Menschen pflegen ihre schwer kranken Angehörigen zu Hause. Und das bis an die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit. Die Pflegeversicherung hat sie zu Bettlern gemacht, die für das ihnen zustehende (oft mickerige) Pflegegeld wie um Almosen bitten müssen. Entwürdigend. Zumal sie durch diese aufopfernde Arbeit dem Staat viel Geld für die teure Heimunterbringung sparen. Die umlagenfinanzierte Pflegeversicherung hat ausgedient. Ein weiteres Herumdoktern und Drehen an der Beitragsschraube bringt nichts mehr. Sie gehört abgeschafft, weil sie nicht mehr finanzierbar ist und keine Absicherung bringt. Es führt kein Weg an einer kapitalgedeckten Pflicht-Versicherung vorbei. b.wientjes@volksfreund.de

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