Schöne, neue Welt

Mit der Olympischen Fackel hat das erste (nicht-kommerzielle) Symbol Griechenland erreicht - sinnigerweise gesponsert von Coca-Cola. An den Kommerz hat man sich gewöhnt, woran man sich (leider) noch nicht gewöhnen kann und will, sind die Zahlen und Fakten, was die Sicherheit betrifft.

Eine Milliarde Euro kosten die Einsätze von über 70 000 Sicherheitskräften (inklusive Nato), um die "fröhlichen Spiele der Jugend" zu begleiten. Leider geht es nicht mehr anders, vor allem nach der Erkenntnis, dass der Terror nach Madrid auch Mittel-Europa erreicht hat. Man muss auf alles gefasst sein, heißt es aus Athen. Bei einem Manöver wurden selbst atomare Anschläge simuliert. Schöne, neue Welt. Flugzeugträger, Abfangjäger, bewaffnete Miliz - vom fröhlichen Geist der gastfreundlichen Stadt Sydney ist man weit entfernt - dazwischen liegt allerdings auch der 11. September 2001. Es ist schade um das größte Sportfest der Welt. Von "Olympischem Frieden" keine Spur. Athen wird verbarrikadiert, Stadien und Arenen werden zu "Gefängnissen". Eigentlich sollte es so keinen Spaß machen - weder für Athleten, noch für Zuschauer. Aber jegliche Sicherheitsmängel würden als Makel auf der ohnehin schon langen Liste von Versäumnissen an den Organisatoren haften bleiben - der Olympische Geist zwischen Terror-Angst und (noch) unfertigen Sportstätten. Aber für jeden Sportler, der die Chance hat, sich für Olympia zu qualifizieren, ist es ein Traum. Und genau diesen Traum muss das IOC, muss jeder Athlet jenen vermitteln, die die olympische Idee bombardieren wollen. Das Olympische Feuer soll das einzige sein, was in Athen brennt. b.pazen@volksfreund.de

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