"Schon ein bisschen mulmig"

TRIER. (wir) Brandon Gay, Basketballprofi in Diensten der TBB Trier, ist nach der Sommerpause wieder zurück in der Moselmetropole. Sein Gepäck ist in London geblieben.

 Brandon Gay Foto: Willi Speicher

Brandon Gay Foto: Willi Speicher

Der scheinbare Routineflug von New York über London nach Luxemburg geriet zu einer Reise mit Hindernissen. Als Gay morgens früh in New York ins Flugzeug stieg, deutete nichts auf irgendwelche Schwierigkeiten hin. Auch während der Überquerung des Atlantiks schien für die Reisenden alles normal. "Ich nehme an, man wollte das Risiko einer Panik einfach nicht eingehen", sagt Gay, der wie alle übrigen Passagiere bis zur Landung nichts von den vereitelten Terroranschlägen wusste. Erst als die Reisenden das Flughafengebäude in Heathrow betreten hatten, wurden sie aufgeklärt. "Und dann begann das Chaos", so Gay, "im Flughafen waren tausende von Leuten, die nicht wussten, wann ihr Gepäck vom Band läuft, ob sie weiter fliegen können, wann sie weiter fliegen können." Als die Abflugzeit für den Anschlussflug längst verstrichen war, teilte man ihm mit: "Alle Flüge sind für heute gestrichen." Die Nachfrage, wann die British Airways ihn zu seinem Zielort Luxemburg bringen könne, verlief ebenso unbefriedigend: "Vielleicht am Montag." Also rief Gay in Trier an, wollte das Management des Vereins informieren und um Hilfe bitten. "Wohl dem, der einen verlässlichen Partner hat", sagt TBB-Manager Lothar Hermeling, der sofort den Sponsor Luxair kontaktierte. Dort teilte man ihm mit, man könne Gay innerhalb der nächsten Stunde nach Luxemburg fliegen, aber nicht von Heathrow aus, sondern von London City. Telefonisch wurde ein neues Ticket geordert, und Gay schnappte sich das inzwischen als unbedenklich eingestufte Gepäck und fuhr rund 70 Kilometer durch die englische Metropole zum anderen Flughafen. Dort muss dann etwas schief gelaufen sein. Das Ticket war da, das Gepäck auch, aber in Luxemburg kam - mit sechs Stunden Verspätung - nur der Passagier an. "Keine Ahnung, wo mein Gepäck ist", sagt Gay, "aber das ist im Moment auch nicht so schlimm. Hauptsache ist, dass ich gesund wieder hier bin." Denn, das gibt er zu, "wenn du da mittendrin bist in einer solchen Atmosphäre, wird es dir schon etwas mulmig." Mit Nate Doornekamp und Ernest Scott müssen noch zwei TBB-Profis über den Großen Teich jetten. Wie Hermeling anmerkt: "Zum Glück nicht über London."

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