Schröder hat vorgelegt

Die Parteien tun gut daran, dass sie in der Außenpolitik wieder zur Vernunft zurückkehren wollen. Und vernünftig ist, sich endlich nicht mehr nur die Differenzen und Ärgernisse der Vergangenheit um die Ohren zu hauen.

Sondern dem wieder eine Chance zu geben, was meist ein Markenzeichen deutscher Außenpolitik war, sie ohne Zweifel sogar handlungsfähiger gemacht hat: den Gemeinsamkeiten. Guido Westerwelle, der FDP-Chef, hat daher Recht: Die Fortführung der Streitigkeiten von einst rund um die Irak-Politik der Bundesregierung oder den Schlingerkurs der Opposition dient niemandem mehr. Zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt - der Krieg ist trotz des deutschen Neins nun mal geführt worden. Und jetzt stehen auf der politischen Agenda die Demokratisierung des Landes, der Wiederaufbau, die humanitäre Hilfe und die wichtige Rolle der Uno dabei. Vor allem aber, welchen Beitrag Deutschland leisten kann. Wer international weiter Gewicht haben will, darf sich diesen Aufgaben nämlich nicht verschließen. Gerhard Schröder hat vorgelegt. Er hat klar skizziert, auch gegenüber dem unter Druck stehenden US-Präsidenten, wie seine Irak-Politik künftig aussehen wird - was machbar und vertretbar ist, wird gemacht. Jedoch unter dem Dach der Uno. Das ist gut so, damit bleibt der Kanzler sich und seiner in dieser Frage absolut richtigen Position treu. Gefordert ist nun die Opposition. Steigt sie diesmal zu Schröder ins Boot? Die Antwort darauf sollte schnell kommen. nachrichten.red@volksfreund.de

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