Serie TV-Wanderwochen: Die richtige Wanderkleidung für das Mittelgebirge

Muss es unbedingt Mikrofaser sein – oder tut es auch Baumwolle? Der Trierische Volksfreund hat Outdoor-Experten aus der Region gefragt, wie man sich optimal für Touren an der Mosel, in der Eifel oder im Hunsrück rüstet.

Kopfbedeckung
Generell wird empfohlen, bei jeder Witterung eine Kopfbedeckung zu tragen, da der Kopf ein sehr empfindliches Körperteil ist. Im Winter wird zu Mützen oder Kapuzen geraten, im Sommer zu Hüten. Für Regentage gibt es auch wasserfeste Hüte.

Unterhemd
Die erste Lage ist das richtige Unterhemd. "Dafür sollte auf keinen Fall Baumwolle verwendet werden, da sich der Stoff mit Feuchtigkeit vollsaugt und man so schneller anfängt zu frieren", erklärt Ulrike Poller vom Deutschen Wanderinstitut. Der Trend geht momentan zu Unterhemden aus Merinowolle, da diese isolierend und atmungsaktiv ist. Außerdem schützt die Wolle vor UV-Strahlen und wirkt geruchshemmend. "Bei diesem Stoff lohnt es sich, Markenware zu kaufen, um gute Qualität zu sichern", fährt Poller fort. Unterhemden aus Fleece bieten eine leichte und warme Schicht, die aber auch atmungsaktiv und isolierend ist.

Wanderhemd
"Bei Wanderhemden ist der Stoff nicht ganz so wichtig, da kann man eigentlich alles tragen", sagt Poller. Der Meinung ist auch der Outdoor-Experte von Sport Schmitz in Wittlich, Hauptsache eine Schicht liegt schützend direkt auf der Haut. Im Idealfall sind die Oberteile schnell trocknend und atmungsaktiv. Zu empfehlen sind auch Hemden mit UV-Schutz, eingewobenem Insektenschutz und Sonnenschutzkragen.

Jacken
Laut Jan Ostermann von Viking Adventures in Trier sollten Wanderjacken auf jeden Fall leicht, wasserfest, atmungsaktiv, winddicht und rucksacktauglich sein. Hierbei wird auch noch zwischen Softshell-Jacken und Hardshell-Jacken unterschieden. Ulrike Poller ist der Auffassung, dass in 90 Prozent der Fälle eine Softshell-Jacke ausreiche. Wörtlich übersetzt bedeutet der Ausdruck "weiche Außenhaut" und betont die anschmiegsame Qualität des Materials. Diese Jacken sind weicher und atmungsaktiver als Hardshell-Jacken, allerdings nicht wasserfest. "Bei leichtem Niesel-Regen ist die Softshell noch ausreichend, bei stärkerem Regen sollte zu einer Hardshell-Jacke gegriffen werden", sagt Ostermann. Diese sind ebenfalls winddicht und atmungsaktiv.

Hose
Poller empfiehlt Softshell-Hosen als "Allzweckwaffe". Sie sollten reißfest und mit UV-Schutz und Insektenschutz versehen sein. Im Sommer bieten sich "Zipper-Hosen" an, bei denen der untere Hosenteil abgemacht werden kann. Besonders einfach geht das mit "T-Zip"-Hosen. Diese haben am Hosenbein einen längs und einen quer verlaufenden Reißverschluss, damit die Schuhe nicht ausgezogen werden müssen. Für die kältere Jahreszeit empfiehlt Intersport Lehnen in Bitburg Softshell-Hosen mit Fleece.

Socken
Wenn die Füße kaputt sind, ist die Wanderung vorbei. Daher sind die richtigen Socken wichtig. "Auch diese sollten nicht aus Baumwolle sein, da die Feuchtigkeit sonst in den Socken bleibt", sagt Poller. Es sei ein Irrglaube, zwei Paar Strümpfe übereinander würden beim Wandern einen Vorteil verschaffen. Allerdings gibt es spezielle doppellagige Wandersocken. Diese bilden beim Laufen keine Falten und verursachen dadurch auch weniger Blasen. Intersport Lehnen rät zu hohen Wandersocken mit Polstern. Diese sollen einen optimalen Komfort beim Laufen sichern.

Schuhe
Bei Schuhen sollte darauf geachtet werden, dass sie auch Wanderungen auf steilen Moselhängen oder schmalen, von Wurzeln und Felsen geprägten Bergpfaden standhalten. Es gibt verschiedene Sohlenstärken: a, a/b, b, b/c, c und d. Tim Buschke von Kleine Fluchten in Trier rät fürs Mittelgebirge zu Sohlen der Stärke b. Diese sind fest beim Auftreten und geben einen guten Stand bei viel Gepäck auf dem Rücken. Außerdem sind sie meistens wiederbesohlbar, worauf auch Ulrike Poller großen Wert legt. Angeboten werden Halbschuhe oder Stiefel. Poller sagt: Ich würde Stiefel empfehlen, da sie besseren Halt gewährleisten. Sie sollten vor allem eine gute Dämpfung haben und gut passen." Oft hört man, es sei besser, Wanderschuhe eine Größe größer zu kaufen, aber stimmt das auch? "Wanderschuhe muss man immer anprobieren, da es verschiedene Schnittmuster gibt und sie anders ausfallen können. Am besten probiert man drei unterschiedliche Größen. Das Wichtigste ist, dass man beim Bergablaufen nicht vorne dranstößt", sagt Buschke. Noch ein Tipp von Poller: "Wanderschuhe sollte man mittags anprobieren, da die Füße zu dieser Zeit geschwollen sind. Probieren Sie die Schuhe auch unbedingt mit ihren Wandersocken."

Rucksack
"Bei Rucksäcken kommt es natürlich drauf an, was genau man vorhat. Je nach Witterung oder wie lange man unterwegs ist, braucht man anderes Gepäck. Das Gewicht sollte allerdings auf die Schuhsohlen angepasst sein, damit die Füße nicht zu schnell ermüden", erklärt Tim Buschke. Die einen sind mit einem speziellen Rückensystem gepolstert und liegen näher an. Daher eignen sie sich gut für mehr Gepäck, da dieses so nah wie möglich am Rücken anliegen sollte. Die anderen Rucksäcke haben ein Netz am Rücken. Dadurch ist es luftiger und der Schweiß wird besser abgeleitet. Auf Klettersteigen ist es so allerdings auch deutlich wackeliger. Sehr gut geeignet für längere Touren sind Rucksäcke mit mehreren Fächern. "Damit nicht alles in einem riesigen Loch verschwindet", sagt Buschke. Viele Rucksäcke sind nicht wasserfest, haben aber ein Regencape.

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